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Attentat auf Bus

Mindestens acht Tote bei Überfall auf israelischen Bus durch „Märtyrer von al Aksa“. Anschlag als „Antwort auf Tötungen der Israelis“

JERUSALEM rtr/ap ■ Bei einem Feuerüberfall auf einen israelischen Bus im besetzten Westjordanland sind nach Militärangaben am Mittwoch acht Menschen getötet und etwa 25 bis 30 verletzt worden. Der Überfall mit Granaten und Gewehren fand in der Nähe der Siedlung Immanuel statt, auf die der Bus gerade zufuhr. Der Bus sei durch eine Explosion zum Halten gebracht worden, hieß es. Anschließend hätten bewaffnete Helfer von den umliegenden Hügeln auf den Bus und herbeieilende Helfer geschossen. Sanitäter berichteten, auch sie seien beschossen worden.

In einem Anruf bei der Nachrichtenagentur Reuters in Jerusalem nannte ein anonymer Mann die Brigaden der Märtyrer von al Aksa als Verantwortliche. „Das ist die Antwort auf die jüngsten Tötungen durch die Israelis im Westjordanland und dem Gaza-Streifen“, sagte er. Am Dienstagabend waren bei einem Angriff israelischer Hubschrauber vier Mitglieder einer Gruppe namens Abu-Risch-Brigaden erschossen worden. Die Brigaden hatten sich von der Fatah abgespalten, der Organisation des Palästinenserpräsident Jassir Arafat. Die Al-Aksa-Brigaden unterhalten angeblich ebenfalls Verbindungen zur Fatah. Sie traten gleich nach Ausbruch des Palästinenseraufstandes in Erscheinung. Er hatte Ende September 2000 seinen Ausgang an der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem genommen. Seither wurden fast 1.000 Menschen getötet.

Etwa zur Zeit des Attentats sprengten sich Armeeangaben zufolge zwei Selbstmordattentäter nahe der jüdischen Siedlung Gusch Katif im Gaza-Streifen in die Luft. Dabei sollen mehrere Menschen verletzt worden sein. Die Attentäter seien auf ein Auto gesprungen und hätten die Sprengsätze gezündet, berichtete das Fernsehen. Die Insassen des Autos hätten leichte Verletzungen erlitten. Die Attentäter seien getötet worden.

Der US-Vermittler Anthony Zinni hatte am Dienstag ein auf 48 Stunden begrenztes Stillhalteabkommen beider Seiten erreicht. Es konnte aber den Hubschraubereinsatz bei Chan Junis und die folgenden Gewalttaten nicht verhindern. Dazu gehörte der gestrige Vorstoß von drei israelischen Panzern in Dschenin im Westjordanland, wo nach Angaben der Armee als Reaktion auf Beschuss eine Granate auf einen palästinensischen Polizisten abgefeuert wurde.

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