Mehr Spaß für Zivis

Gesetzentwurf: Freiwilliges Soziales Jahr soll künftig als Zivildienst anerkannt werden

BERLIN taz ■ Im Museum Kaffee trinken oder in Südamerika Fußball spielen ist allemal schöner als im Krankenhaus Hintern abwischen, hat sich wohl auch Jugendministerin Christine Bergmann gedacht: In ihrem Gesetzentwurf zur Förderung der Freiwilligendienste, der gestern in erster Lesung dem Bundestag vorgestellt werden sollte, hat sie als Bonbon für alle zukünftigen Zivis deren Dienstmöglichkeiten erheblich ausgeweitet.

Nach ihrem Willen sollen die Verweigerer anstelle des Zivildienstes in Zukunft auch ein freiwilliges soziales oder ökologischen Jahr absolvieren können. Dieses aber soll nach dem selben Gesetz in Zukunft auch in den Bereichen „Kultur und Sport“ möglich sein und so auch eher zur Berufsorientierung dienen können als das bisherige „FSJ“. In Bibliotheken, Musikinitiativen oder Museen könnten die Verweigerer eingesetzt werden, oder auch als Jugendbetreuer beim Sport oder in Gemeinden. Auch im außereuropäischen Ausland soll ein Freiwilligen-Jahr verbracht werden können – und dementsprechend dann auch der Ersatz für den Zivildienst.

Der Haken: Das Freiwilige Soziale Jahr dauert zwei Monate länger als der reguläre Zivildienst – und es gibt statt des Wehrsolds nur ein Taschengeld.

OES