: Beruf: Tochter
Morgen finden in Chile Parlamentswahlen statt. Dass Exdiktator Pinochet, über 17 Jahre der personifizierte Terror des Landes, dabei keine Rolle mehr spielt, will seine Tochter Lucía unter keinen Umständen wahrhaben – und nicht nur das nicht. Reportage über ein Kaffeekränzchen mit einer Unbelehrbaren
von HEIKE HAARHOFF
„Nehmen wir Honecker“, sagt Lucía Pinochet, „der wurde doch auch in Frieden gelassen.“ Altersschwach und verwirrt und todkrank sei er gewesen, nachdem die Mauer gefallen war, mit der er seine Deutsche Demokratische Republik abgeriegelt hatte, und zwar so hermetisch, dass jeder, der sie trotzdem überwinden wollte, im Zweifel erschossen wurde. „Aber hat man ihm deswegen seinen Lebensabend vermasselt?“
„Ihn, der vermutlich auch nur das Beste für sein Land wollte, verurteilt wie einen Schwerverbrecher? Ihn dafür verantwortlich gemacht, dass einige seiner Befehlsempfänger das Maß verloren hatten?“ Lucía Pinochet redet und redet, vor allem gibt sie alle Antworten selbst. „Nichts dergleichen. Ausreisen lassen hat Deutschland den ehemaligen Staatsratsvorsitzenden 1993 und das Strafverfahren gegen ihn eingestellt“, sagt sie, „aus humanitären Gründen“, weil es ihm so schlecht gegangen sei, wie es ihrem greisen 86-jährigen Vater heute geht.
Und das Land, ihr Land, das Erich Honecker sich zum Sterben aussuchte, Chile, nahm den Mann mit offenen Armen auf. „Die Linke, weil sie immer beide Augen zudrückt, wenn es um einen aus ihrem eigenen Lager geht“, sagt Lucía Pinochet, „und die Rechte, weil sie weiß, was sich gehört: einem alten Menschen begegnet man mit Würde, wie auch immer seine politische Vergangenheit ausgesehen haben mag.“ Die chilenische Justiz hätte es damals überdies nicht gewagt, sich in eine solche Affäre einzumischen, geschweige denn einen Prozess anzustrengen gegen einen ehemaligen Staatschef. Aber damals war die chilenische Justiz eine andere.
Lucía Pinochet sieht aus, als wolle sie gleich weinen. Ihre Finger mit den mächtigen Goldringen verschränken sich wie zum Gebet. So, als könne das helfen, die jüngere Vergangenheit ungeschehen zu machen, die ihr, wie sie sagt, immer noch „tiefen Kummer“ bereitet: die überraschende Verhaftung ihres Vaters 1998 in Großbritannien, die anschließenden Monate der Ungewissheit im Londoner Hausarrest. Die Rückkehr nach Chile 2000, die Anklage 2001, „ausgerechnet erhoben von den eigenen Landsleuten“, sagt Lucía Pinochet.
Dann die Schlagzeilen, die quälenden Enthüllungen, der zähe Rechtsstreit, inzwischen eingestellt, gewiss, aber eben erst im vorigen Sommer. Endlich, und doch viel zu spät, wurde höchstrichterlich erkannt, was von Anfang an hätte klar sein müssen, was für Lucía Pinochet ganz nahe liegt: Prozessunfähigkeit aus gesundheitlichen Gründen. „Doch das Image“, sagt die Tochter des Diktators, das Image „ist kaum wiederherstellbar“.
Nicht jedenfalls nach den erfahrenen „Grausamkeiten“, sagt Lucía Pinochet. Wer wollte damit rechnen, dass ein Militärdiktator von einer ausländischen Justiz behelligt wird? Es war eine juristische Weltpremiere, dass Pinochet damals, in einer britischen Klinik arrestiert, an der Ausreise in seine Heimat gehindert wurde. Die Vorwürfe richteten sich gegen einen Mann, gegen Lucía Pinochets Vater: Augusto José Ramón Pinochet Ugarte, geboren am 25. November 1915 in Valparaíso, Chile, Anführer des Militärputsches vom 11. September 1973 gegen den sozialistischen Präsidenten Salvador Allende, Oberbefehlshaber der Streitkräfte 1973 bis 1998, Chef der Militärregierung 1973 bis 1990, Senator auf Lebenszeit seit März 1998. Und ein „liebevoller Vater von fünf Kindern“, „konservativ und introvertiert“, sagt die Tochter, mit einem „ausgeprägten Sinn für Humor“ und bis vor kurzem angeklagt, die Entführung und den Mord an 57 Menschen gedeckt zu haben sowie die Entführung von achtzehn weiteren Personen, deren Schicksal bis heute ungeklärt ist.
Ausgeführt wurden die Verbrechen von der so genannten Karawane des Todes, einem militärischen Rollkommando unter Leitung des ehemaligen Generals Sergio Arrellano Stark. Das zog zwischen dem 4. und 19. Oktober 1973, unmittelbar nach dem Putsch, im Hubschrauber aus, mehr als siebzig Oppositionelle in den Gefängnissen des Landes zu Tode zu foltern.
5.868 Seiten stark war allein diese eine Anklageschrift, den Umfang der mehr als zweihundert weiteren und immer noch am Obersten Gerichtshof von Santiago anhängigen Klagen gegen Augusto Pinochet wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht eingerechnet.
Lucía Pinochet, einer gestandenen Frau von 57 Jahren, wird die Stimme brüchig: „Was ihm vorgeworfen wird, liegt dreißig Jahre zurück. Niemand kann von einem Menschen verlangen, sich nach so langer Zeit an alles zu erinnern, schon gar nicht von einem 86-Jährigen.“ Angesichts seines Gesundheitszustands wird Augusto Pinochet das wohl auch in keinem der Fälle mehr müssen, aber ein Freispruch ist das nicht, im Gegenteil, sagt seine Tochter: „Das Bild des Verbrechers, das jetzt international von ihm existiert, wird sich kaum noch korrigieren lassen, nicht hier, nicht in den Vereinigten Staaten, nicht in Europa.“
Sie blickt auf, so als falle ihr bei dem Stichwort ein, dass da ja noch weiterer Besuch ihr gegenüber auf einem bequemen Zweisitzersofa sitzt. Das Möbel ist eins von der Sorte, in die man sich entspannt zurücklehnen möchte, prangten da nicht in allen Formaten und Farbtönen ölgetränkte Stillleben und Porträts rosawangiger Jünglinge an den Wänden ringsherum, und wäre die Frau mit dem gefärbten Haar und der leidenden Stimme einfach nur eine depressive Kunstliebhaberin mit weniger prominenter Verwandtschaft.
Im zwölften Stock eines modernen Bürogebäudes im gehobenen Santiagoer Osten, dort, wo die Anden greifbar nah und der ansonsten ewige Smog über der chilenischen Hauptstadt Luftlöcher zum Atmen lässt, unterhält die Tochter des Exdiktators ihre Kunstgalerie und ihre Stiftung zur Förderung junger Künstler.
„Du bist zum ersten Mal in Chile?“, fragt sie, und, vermutlich weil sie die nun eintretende Gesprächspause weniger dem Befremden über ihr selbstverständliches Duzen unter Fremden zuschreibt denn mangelnder Sprachkenntnis: „Pobrecita“, arme Kleine. Wo doch allgemein bekannt ist, welches Chilebild Journalisten aus Europa transportieren dürfen und welches nicht.
Für euch ist mein Vater ein Diktator, nicht wahr?“ Der Ton lauernd, die Augen sehr wach. Ein falsches Wort, und das Gespräch ist beendet, noch bevor es richtig angefangen hat. „Auch Politiker und Gerichte Ihres Landes verurteilen das Unrechtsregime und seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit.“
Sie spricht weiter, hastig, rechtfertigend: „Ich hatte immer das Gefühl, dass unsere Richter von den Linken massiv eingeschüchtert wurden und werden, dass sie ängstlich sind. Alle Informationen über Fälle von Menschenrechtsverletzungen stammen von den Linken. Ich würde nicht sagen, dass die Richter deswegen parteiisch sind, aber so etwas sensibilisiert natürlich.“
Das hieße also, wenn es künftig Verfahren gäbe, wie es zuletzt das gegen ihren Vater gab, dann sollten diese besser außerhalb des Landes geführt werden, wo die Linken keinen Druck ausüben können? „Nein, nein. Im Ausland würde man erst recht keine besseren Richter finden. Dafür haben die Exilchilenen gesorgt: Sie haben das Image meines Vaters so schlechtgeredet.“
Lucía Pinochet hält erneut inne, so als beschleiche sie eine böse Ahnung, ihr Gesicht zuckt leicht, sie guckt zum Übersetzer rüber, funkelt ihn an, kann sich nicht länger beherrschen: „Woher kannst du eigentlich so gut Deutsch?“ Sie muss bei jedem Wort gegen die Sonne blinzeln.
Ein Rätsel, weshalb sie freiwillig für sich den ungünstigsten Platz in der kleinen Runde gewählt hat. Aber diese Anstrengung ist es ihr wert, ihre Augen lassen ihn nicht mehr los. „Ich habe in Deutschland studiert.“ Fünf Worte, Subjekt, Prädikat, Objekt, elf Jahre Deutschland, und er stottert fast. Er hält ihren Blick nicht aus. Sie bohrt weiter. „In Deutschland – aber doch wohl im Exil? Bist du sicher, dass du ordentlich übersetzen wirst?“
Eingreifen. „Schluss!“ rufen oder „Ende!“ Im Sinne von: „Sind Sie völlig durchgeknallt? Was fällt Ihnen ein, diesen Mann ... Wenn hier eine Fragen stellt, dann ...“ Lächerlich. Die beiden machen die Sache längst unter sich aus.
Denn jetzt sieht er ihr in die Augen. „Ja, ich war im Exil, und jetzt bin ich zurück und mache meinen Job.“
Sie weiß, dass sie zu weit gegangen ist. Das Interview wird unterbrochen. Lucía Pinochet verlässt den Raum, um Kaffee zu ordern.
Der Übersetzer zittert derweil am ganzen Körper. Folter, drei Jahre Gefängnis, ein Jahr Verbannung – weil er Mitte der Siebzigerjahre als Student Flugblätter der verbotenen Kommunistischen Partei verteilt hatte. Dann die Flucht nach Deutschland.
Sollen wir lieber gehen? „Auf keinen Fall. Ich will ihre Sicht der Dinge wissen, jetzt, nach all den Jahren.“ Aber sie ist bloß seine Tochter. „Eben. Deswegen halte ich es auch bloß aus.“
Wo waren wir stehen geblieben?“ fragt Lucía Pinochet etwas unsicher, aber lächelnd, als sie zurückkehrt. Das Make-up im Beigeton ihrer Stoffhose, der Lippenstift passend zum pinkfarbenen Body nachgezogen, im Schlepptau ihre Sekretärin mit Tassen auf einem Tablett.
Über Politik wurde daheim bei den Pinochets kaum gesprochen, und Lucía, die Älteste der fünf Geschwister, stellte diese Regelung nicht in Frage. Ohnehin interessierte sie sich mehr für die Kunst, Gemälde vor allem, und dabei wäre es wohl auch geblieben, hätte ein englischer Richter am Morgen des 16. Oktober 1998 nicht einen Haftbefehl erlassen, der das Leben der Lucía Pinochet um 180 Grad wendete und sie bis heute zwingt, sich in ihrer neuen Rolle als Vertraute und Öffentlichkeitsarbeiterin ihres Vaters mit dessen und ihrer eigenen Vergangenheit auseinander zu setzen.
Sie sagt: „Es gab seit den Achtzigerjahren Demonstrationen von Angehörigen der Verschwundenen, es gab Hungerstreiks von Kindern, die wissen wollten, wo ihre Väter sind.“ Und: „Es gab 1986 ein Attentat auf meinen Vater und im selben Jahr einen Bombenanschlag auf meine Galerie. Ich wusste, dass es Terrorismus gab und linke Kräfte, die die Regierung stürzen wollten. Beide wurden bekämpft. Auch das war mir bekannt.“
Und die Gefolterten, die Zwangsexilierten, die Verschwundenen? „In meinem Freundeskreis gab es keine Verschwundenen.“ Folglich hat es keine gegeben? „Doch, natürlich, und ich habe großes Mitgefühl für jede Familie, die Angehörige verloren hat. Aber über das Ausmaß, das wir heute kennen, waren weder mein Vater noch ich informiert.“
Selbst wenn das stimmen sollte: Das ändert nichts an seiner politischen Verantwortung. „Die übernimmt mein Vater. Er hat, als es ihm gesundheitlich noch ein wenig besser ging, mehrfach öffentlich erklärt, dass er bedauert, dass er unfreiwillig Menschen Schaden zugefügt hat. Das Wort ‚Verzeihung‘ hat er nicht benutzt, weil das nicht ins politische Vokabular passt.“
Können Sie Menschen verstehen, die den schlechten Gesundheitszustand Ihres Vaters bezweifeln und möchten, dass er verurteilt wird? „Ich gebe zu, dass er besser aussieht, als es um ihn steht. Das liegt an seiner ungeheuren inneren Kraft. Aber selbst wenn es anders wäre: Wir gewinnen damit nicht viel als Land. Wir müssen vergeben und vergessen, sonst überwinden wir die Spaltung nie. Es ist wie in einer zu Bruch gegangenen Ehe: Wer sich immer nur beschimpft und die alten Fehler vorhält, der wird nie wieder zusammenfinden. Wer dagegen vergisst ...“
Die Rechte, fährt sie fort, als erläutere sie ihren Zuhörern eine komplizierte Rechnung, mache das vor: „Es hat Säureanschläge von Linken auf sie gegeben, Bomben sind in den Schulbussen ihrer Kinder explodiert. Die Opfer dieser Gewalt strengen heutzutage keine Prozesse an.“
Die einen wurden Opfer staatlicher Repression, die anderen individueller Gewalt als Reaktion auf den Unterdrückungsapparat. Sie erwidert: „Sind nicht alle Menschen gleich?“
Die Gerichte Chiles scheinen der Auffassung zu sein, dass der Missbrauch der Staatsgewalt näher untersucht gehört. Lucía Pinochet sieht irritiert auf, lässt ihren Blick auf dem Aufnahmegerät ruhen, dann auf dem Dolmetscher, setzt zu einer Bemerkung an, wagt sie nicht, studiert die Frau ihr gegenüber, ihre Sekretärin, auf dem Sofa.
Denn offenbar kapiert die trotz Übersetzung rein gar nichts. „Mein Vater“, sagt des Diktators Tochter dann, langsam, versöhnlich, jede Silbe betonend und mit einer bedrohlichen Nachsicht in der Stimme, „mein Vater hat alles, was er getan hat, für die Bevölkerung und für dieses Land getan, und nichts aus persönlichen Gründen.“ Sie ringt jetzt sichtlich um Fassung. „Die Leute waren 1973 doch aufgebracht, sie riefen, warum befreit ihr uns nicht vom Kommunismus? Siebzig Prozent der Bevölkerung waren dafür, dass das Militär die Ordnung wiederherstellt. Mein Vater musste handeln.“
Sie stiert ins Leere. „Aber daran wollen sie sich heute nicht erinnern, ich weiß, auch einige Militärs wollen sich nicht erinnern, die früher an seiner Seite standen.“ Und die inkriminierende Dokumente vorgelegt haben. Zu einer Verurteilung reichten sie letztlich nicht. Es könnte ihr also egal sein.
Aber Vertrauensbruch ist Vertrauensbruch und wird nicht verziehen. Denn im Grunde genommen, sagt Lucía Pinochet, hat ihr Vater für die Rechte sehr, sehr vieler Menschen gekämpft. Keiner kann es allen recht machen. „Verstehst du“, fragt sie, deutet das Nicken als inhaltliche Zustimmung und fährt, in der Annahme, dass ihre Worte doch noch auf Gehör stoßen, mit Eifer fort: „Es gibt Dinge, die sind in Europa einfach nicht bekannt: Im Chile der Siebzigerjahre gab es zwei Welten: eine, in der fleißig gearbeitet wurde, und eine, in der es Terrorismus gab. Aber diese zweite Welt des Terrorismus war weit von mir entfernt und von meinem Vater auch, wie auch von den meisten Menschen überhaupt, aber als wir von ihr erfuhren, war klar, dass dagegen gehandelt werden musste.“ Dass dies nicht verstanden wird, macht Lucía Pinochet sichtlich am stärksten zu schaffen.
Sie sagt: „Als mein Vater in London verhaftet wurde, warfen die Leute auf der Straße mit Steinen nach mir.“ Ihre Augen werden glasig. „Ich hatte immer gehofft, dass ich, nachdem mein Vater sich aus der Politik zurückgezogen hatte, endlich mein eigenes Leben würde führen können.“
Ein Trugschluss: Immer noch wird sie auf der Straße von wildfremden Leuten angesprochen, dann wieder meldet die Presse Interesse an, und jeden zweiten Tag fährt sie ohnehin raus zu ihrem Vater auf seinen Landsitz, um ihm zu berichten. Denn der Mann, dessen Gesicht mit Generalsmütze und Sonnenbrille einst das verhasste Symbol lateinamerikanischer Militärdiktaturen war, ist mittlerweile zum Telefonieren zu taub. Jetzt, da der drohende Prozess gegen ihn erfolgreich abgewendet werden konnte, erzählt Lucía Pinochet ihm wieder vermehrt von den Enkeln, die er so sehr liebe.
Dass der sozialistische Präsident Lagos neulich, da war das Strafverfahren gegen General Pinochet noch anhängig, öffentlich verkündete, der greise Diktator sei nichts weiter als eine „historische Person“, die für die Zukunft des modernen Chile „keine Rolle“ spiele, hat sie ihm lieber nicht weitererzählt. Denn erstens, sagt Lucía Pinochet, sind solche Äußerungen eine Frechheit, und zweitens stimmen sie schlicht nicht.
Dafür macht sie zu viele gegenteilige Erfahrungen. Oft keine angenehmen. „Siehst du, meine Stiftung hilft jungen Künstlern, bekannt zu werden.“ Ölgetränkte Stillleben, Porträts rosawangiger Jünglinge. Man muss das mögen. Lucía Pinochet mag diese Bilder und ihre Maler. Sie gibt vielem und vielen eine Chance. „Ich frage die jungen Künstler nie, welcher politischen Richtung sie angehören.“
Aber die jungen Künstler, sie fragen sehr wohl. Einige jedenfalls. Wer hinter der Stiftung stecke, beispielsweise. „Und dann hören sie meinen Namen.“ Und wollen plötzlich nicht mehr bei ihr ausstellen. Nicht mehr einen Peso Unterstützung von ihr annehmen. Und nicht mehr die Galerie betreten. „Komisch, oder?“ – „Tragisch?“ Das fragt der Übersetzer. Sie schüttelt den Kopf: Offenbar findet sie es bloß komisch. Gott sei Dank weiß sie, woran es liegt: „Ein solches Sektierertum gab es bei uns früher nicht.“
HEIKE HAARHOFF, 32, taz-Reporterin, arbeitete in Chile bei der Tageszeitung El metropolitano in Santiago. Momentan lebt sie in Paris
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