: Rasterfahndung: Uni gibt nach
■ Betroffene Studenten erhalten doch Auskunft
Auch in Bremen sollen Studenten erfahren können, ob ihre persönlichen Daten zwecks Rasterfahndung von der Universität an die Polizei weitergegeben worden sind. „Wer sich persönlich betroffen fühlt, soll sich schriftlich an uns wenden“, sagte Uni-Sprecher Uwe Gundrum. Die Universität werde sich bemühen, betroffenen Studenten Auskunft zu geben.
Damit gibt die Universität einer Forderung des Asta nach. Auch die Oldenburger Uni hat die gerasterten Studis inzwischen über den Eingriff in den Datenschutz unterrichtet. Anfang November hatte die Uni die Daten von 480 Studenten aus 26 arabischen Ländern auf einer Diskette gespeichert an das Landeskriminalamt gegeben. Dort werden sie auf der Suche nach terroristischen „Schläfern“ mit den Dateien von Krankenkassen oder Flugschulen abgeglichen – „gerastert“. Asta und Professoren hatten die Rasterfahndung als „Vorverurteilung“ der ausländischen Studenten und als „rassistisch“ verurteilt. Noch habe es aber keine Anfragen um Auskunft gegeben, sagte Uni-Sprecher Gundrum. Tatsächlich sei es auch „schwer“, betroffene Studenten zu informieren. Der Datensuchlauf sei nicht rekonstruierbar, eine Liste gerasterter Studenten habe die Uni nämlich nicht. „Wir dürfen selbst eine solche Datei auch nicht anlegen“, betont Christina Vocke vom Dezernat für studentische Angelegenheiten. „Wir sind nicht die Polizei.“ ksc
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen