: was macht eigentlich ... Markus Meckel
Der Kritiker
Sie kommt spät. Aber sie kommt. Die Kritik an Rot-Rot. Als hätte er es erst jetzt gemerkt, zeterte Markus Meckel, der Mitbegründer der Ost-SPD, am Freitag herum. „Selbstmörderisch“, kassandrate der Bundestagsabgeordnete in den Medienwald hinein. Die Berliner SPD habe sich zur „Steigbügelhalterin einer Westausdehnung der PDS“ gemacht. Wenn die SPD eine 6-bis-8-Prozent-Partei links von ihr hochpäppele, dann mache sie selbst ihre zukünftige Mehrheitsfähigkeit kaputt, so der aufgewachte Meckel. Mulmig wird es nun allerdings auch DGB-Chef Dieter Schulte. Der findet es in Ordnung, wenn die PDS in Ostdeutschland mitregiert. Aber in der Bundeshauptstadt? Das „bereitet mir schon Bauchschmerzen“. Akute Beschwerden hat auch der Theologe Richard Schröder, SPD. Denn jetzt sei „eine ausweglose Situation entstanden“. Die Rot-Roten würden keine Wunder vollbringen und erst recht nicht das „Kontrastprogramm zur Großen Koalition“ sein. Dagegen hielt nur Günter Nooke, CDU. Er forderte seine Union auf, die Koalitionsvereinbarungen „nicht von vornherein zu verdammen“.
Einziger Optimist des Tages war FDP-Chef Günter Rexrodt. Er erwartet schlicht ein baldiges Scheitern der roten Koalition. Die geplanten Einsparungen – die der Liberale während der Ampel-Verhandlungen selbst auch gewollt hatte – würden „zu Massenstreiks führen“, prophezeite der Gelbe. Aber Rexrodt hat Visionen und geizt damit keineswegs: Ein SPD-FDP-Minderheitensenat wäre ja schließlich denkbar. AW/FOTO: ARCHIV
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