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Sechs Menschen sterben im Altenheim

■ Feuer in geschlossener Abteilung im Heim bei Itzehoe: Ursache noch unklar

Im Alten- und Pflegeheim in Reher im Kreis Steinburg bei Itzehoe feierte in diesem Jahr niemand Weihnachten. In den frühen Morgenstunden des 24. Dezember sind hier bei einem Feuer sechs Menschen qualvoll im Rauch gestorben. Die übrigen 25 Heimbewohner haben den Brand leicht verletzt überlebt. Doch sie konnten nur ihr nacktes Leben retten. Die Menschen mussten von ihren Rettern getragen werden. Wer noch selber gehen konnte, wurde von Helfern in ein nahe gelegenes Gasthaus geführt. Auch zwei Tage nach dem Brand ist die Ursache noch unklar. Das gab ein Sprecher der Itzehoer Polizei gestern bekannt.

Neben den verletzten Heiminsassen erlitten auch zwei Pflegerinnen einen Schock. Insgesamt lebten in dem Heim 33 Bewohner, von denen sich zwei zum Zeitpunkt des Brandes nicht im Haus aufhielten. Bei den sechs Toten handelt es sich um fünf Männer im Alter zwischen 52 und 61 Jahren sowie um eine 75-jährige Frau. Nach Polizeiangaben sind sie erstickt. Das rund 100 Jahre alte und reetgedeckte Gebäude brannte vollständig aus.

Die zwei Mitarbeiterinnen des Pflegepersonals hatten gegen 5.25 Uhr eine laute Verpuffung im Erdgeschoss der geschlossenen Abteilung des Alten- und Pflegeheimes gehört. Als sie dort eintrafen, stand bereits ein Teil des Reetdachkomplexes in Flammen. Der Rauch hatte sich schon in den Fluren ausgebreitet. Nachdem sie die Feuerwehr alarmiert hatten, begannen die beiden Angestellten, ihre Schutzbefohlenen aus den Betten zu holen und ins Freie zu bringen. Die Lösch- und Rettungsarbeiten der wenig später eintreffenden Feuerwehr wurden durch Frost und starken Schneefall behindert, sagte Feuerwehrsprecher Holger Bauer.

Erschwert wurde die Rettung der Bewohner zusätzlich durch die vergitterten Fenster in der geschlossenen Abteilung des Heims. Hier waren zehn Personen untergebracht. Vier von ihnen konnten gerettet werden. Die Leichtverletzten wurden zum Teil noch in Nachthemden und Pyjamas in der benachbarten Gaststätte versorgt. Anschließend wurden die alten Menschen mit Bussen und Krankenwagen in zwei anderen Altersheimen untergebracht. Sechs Feuerwehren aus der Region und ein Großaufgebot an Rettungsdiensten waren im Einsatz. Fünf extra ausgebildete Notfall-Seelsorger begleiteten die Opfer und die Retter. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen.

Es ist der folgenschwerste Brand in einem Altenheim in Deutschland seit Jahren. Im Januar 1998 waren bei einem Feuer in einem evangelischen Altenheim in Baden-Württemberg fünf Menschen umgekommen. Und vier ältere Menschen starben bei einem Brand in einem privaten Seniorenheim im niedersächsischen Rinteln im vergangenen Mai. Wolfgang Runge/lno

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