: was macht eigentlich . . . Markus Roscher
Recht und Ordnung
Der über die Kiezgrenzen hinaus eher unbekannte Ostwestfale will in seiner verlotterten Partei aufräumen. Der CDU-Kreisverband Pankow preist den 38-Jährigen zu diesem Zwecke als „wertkonservativen Erneuerer“ an und schickt ihn mit ins Rennen um den Sessel im Bundestag. Den beansprucht allerdings auch Günter Nooke, Vizefraktionsvorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Der Ostberliner Nooke musste bereits auf die Pankower Liste ausweichen, weil der CDU-Kreisvorstand im Hauptstadtbezirk Mitte lieber Altbürgermeister Eberhard Diepgen auf sicherem Ticket ins Bundesparlament entsorgen wollte. Roscher, der Mitglied des CDU-Landesausschusses ist, will sich im Kontrast zum ehemaligen Bürgerrechtler Nooke nun das Immage des Schill-Verhinderers vom Pankow anheften. Für die Union, so die Union, stelle sich nämlich die Frage, ob sie „dem grassierenden Schill-Faktor“ mit dem smarten Rechtsanwalt Roscher „etwas entgegenhalten will“. Roscher selbst sieht einer möglichen Kampfkandidatur gegen Nooke fest entgegen. Er habe starken Rückhalt, ließ er wissen, denn er sehe sich „in der Tradition einer wertkonservativen CDU/CSU.“ Die sei im „Volke fest verankert gewesen“ durch Politiker wie Franz Josef Strauß, Alfred Dregger und „meinem Freund Heinrich Lummer“. Alles klar. Zu dieser schönen Tradition gehört es natürlich auch, dass der neue Hoffnungsträger gegen die „ausufernde Zuwanderung“, Sozialmissbrauch und Ausländerkriminalität trompetet.
AW/FOTO: ARCHIV
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