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Plebejers Aufstand

■ Schill-Partei ist doch nur eine Person

Die Partei hat nicht einmal eine vernünftige Abkürzung, die Pressearbeit ist mit unterirdisch noch harmlos bezeichnet, sie wird beherrscht von einer Handvoll Vertrauter des Parteigründers – und trotzdem hat die Partei Rechtsstaatlicher Offensive, die alle ehrlicherweise nur Schill-Partei nennen, das fest gefügte bürgerschaftliche Parteiensystem gesprengt. Rechtspopulismus ist eines der Worte des Jahres: Sein Repräsentant ist jetzt Innensenator, und hinter sich weiß er eine Partei, die bedingungslos auf die Figur Schill eingeschworen ist.

Ronald Schill träumt von einer bundesweiten Ausdehnung seiner Partei, die Medien zählen atemlos jeden Ortsverein auf, den er in Vorpommern oder in der Magdeburger Börde gründen lässt – dabei wirkt die Schill-Partei bereits mit der Hamburger Regierungsbeteiligung überfordert. Der Innensenator entfernt Blitzanlagen und denkt über blaue Polizeiuniformen nach, sein Kollege Mario Mettbach aus dem Bauressort packt mit an, wenn Poller rausgerupft werden, und der Dritte im Bunde, Gesundheits- und Umweltsenator Peter Rehaag, tas-tet sich erst langsam an die Fach- und Sachfragen seines Doppelressorts heran und macht lieber ungefährliche Blutspendetermine, als sich öffentlich zu heikleren Fragen wie der Zukunft des Krankenhauswesens oder der Heroinambulanz zu äußern.

Die Anfängertruppe in der Fraktion ist redlich bemüht, durch Postenhuberei in die Schlagzeilen zu kommen. Und der Beauftragte für die bundesweite Ausdehnung der Partei ist Kneipenwirt in Erikas Eck auf St. Pauli. Peter Ahrens

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