: Rahn-Wechsel von St. Pauli zum HSV gescheitert
Zwei Tage nach dem geplatzten Wechsel des Mittelfeldspielers Jan Sandmann vom Hamburger SV zum FC St. Pauli ist auch der Transfer von Christian Rahn in umgekehrter Richtung gescheitert. Die beiden Hamburger Vereine konnten keine Einigung über die Höhe der Ablösesumme erzielen. „Der HSV hat lediglich 500.000 Mark geboten. Das ist eindeutig zu wenig“, sagte gestern St. Paulis Präsident Reenald Koch.
Koch machte eine Rechnung auf, nach der der 22 Jahre alte Junioren-Nationalspieler rund 570.000 Euro kostet. Grundlage der Berechnung sind die vom HSV vor Saisonbeginn gebotenen 1,27 Millionen Euro (2,5 Millionen Mark). Nunmehr wechselt der Mittelfeldspieler erst im Sommer zum HSV, dann allerdings ablösefrei. Rahn hatte schon in der vergangenen Spielzeit einen Vertrag beim Lokalrivalen ab der Saison 2002/2003 unterzeichnet.
Am vergangenen Sonntag hatten beide Vereine bereits den gescheiterten Transfer von Sandmann zum FC St. Pauli verkündet. Der 23 Jahre alte HSV-Mittelfeldspieler sollte gewissermaßen im Tausch mit Rahn ans Millerntor wechseln. Auch in diesem Fall wollte der HSV zusätzlich 500.000 Mark überweisen. „Schon allein, weil Sandmann nicht zu uns kommt, müssten wir für Rahn mehr Geld erhalten“, betonte Koch.
Der St.-Pauli-Präsident verwies allerdings darauf, dass sich seine Enttäuschung in Grenzen halte. „Wir leiden keine finanzielle Not. Vielleicht war das im Kampf um den Klassenerhalt eine gute Entscheidung.“ Koch dementierte, dass sich das Klima zwischen beiden Hamburger Bundesligisten auf Grund der gescheiterten Wechsel abgekühlt habe. „Wir sind zwei konkurrierende Wirtschaftsunternehmen auf demselben Markt.“
Der FC St. Pauli will sich in der Winterpause verstärken. Der in den USA spielende 26 Jahre alte Russe Dema Kowalenko vom Verein Chicago Fire soll für 25.565 Euro (50.000 Mark) bis zum Saisonende ausgeliehen werden. „Wir verhandeln noch. Es geht um ein Paket mit Kaufoption und Transferrechten“, sagte Koch. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen