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Hendrik Witbooi

Hendrik Witbooi wurde vermutlich 1834 geboren. Er gehörte zur Volksgruppe der Orlam und kommt aus einer Häuptlingsfamilie. Ursprünglich stammten die Witboois aus der Kapkolonie. Sie hatten mit der „kapholländischen“ Sprache auch afrikaanse Namen angenommen: Witbooi bedeutet „weißer Junge“ wegen der weißen Hüte, die sie trugen. Im 19. Jahrhundert wanderten die Witboois in das zu diesem Zeitpunkt noch nicht kolonialisierte Namibia ein.

1880 wäre Hendrik Witbooi beinahe bei einer der vielen Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Nama-Gruppen („Hottentotten“) und Herero umgekommen. Acht Jahre später wurde er „Kapitain“, also Häuptling der Nama. In diesem Jahr ließ er dem Reichskommissar Heinrich Göring (dem Vater des späteren NS-Reichfeldmarschalls Hermann Göring) mitteilen, dass er keinen so genannten Schutzvertrag mit dem deutschen Reich abzuschließen gedenke.

Bis 1894 kämpfte Witbooi mit den Herero, anderen Namas und den Deutschen. Doch dann unterwarf er sich und leistete den neuen Herren Militärhilfe. 1904 setzte er sich an die Spitze eines großen Aufstands gegen die Kolonialmacht, bei dem er ums Leben kam.

Hendrik Witbooi las und schrieb Afrikaans. Seine Briefe und Tagebücher gehören zu den seltenen schriftlichen Dokumenten aus der frühen Kolonialzeit. 1929 erschien in Kapstadt erstmals „Die Dagboek van Hendrik Witbooi, Kapitain van die Witbooi-Hottentotten, 1884 – 1905“.

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