: Platz für den Spatz
■ Der Naturschutzbund hat entschieden: der Spatz ist der Vogel des Jahres
Besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach – das dachte sich wohl auch der Naturschutzbund (Nabu) und wählte den Kör-nerfresser gleich zum Vogel des Jahres. Sollte der Haubentaucher, der diesen Titel im vergangenen Jahr trug, auf die Gewässer aufmerksam machen, so steht der Spatz jetzt stellvertretend für den städtischen Lebensraum. Als „Stadtvogel schlechthin“, so Sönke Hofmann vom Nabu, kommt er auch in Bremen massenhaft in der Innenstadt vor.
Noch vor 50 Jahren hatte Bremen den Ruf einer sehr sauberen Stadt – laut Nabu-Mann Hofmann möglicherweise ein Grund dafür, warum die Menschen an der Weser auch heute, da der Ruf längst ruiniert ist, den Spatz nicht sonderlich schätzen: Liebt das kleine Federvieh doch Pferdeäpfel und heißt deshalb im Volksmund auch „Mistfink“.
Der Spatz lebt auch in Bremen nicht unbedroht. Hier, wie eigentlich überall, ist die Zahl dieser ARt in den letzten Jahren stark zurück gegangen. Denn die einst paradiesischen Zustände – Grün, Pferdefuhrwerke und überhaupt mehr Natur – sind längst vorbei. Und seither werden die Spatzen weniger.
Daher auch der Appell des Nabu an Gartenbesitzer und die städtischen Gärtner, für mehr Futterquellen und Nischen als Unterschlupf für die Tiere zu sorgen.
Denn als der Vogel, der – laut Naturschutzbund – am engsten mit dem Menschen verbunden ist, versucht auch er immer, sich ein Nestchen in dessen Nähe zu bauen.
mvm
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