: was macht eigentlich . . . Arno Funke?
Ein Maulheld
Der ehemalige Kaufhauserpresser Arno Funke (51) war schon immer ein Held. Doch jetzt ist er unter die Maulhelden gegangen. Er gehört zu den illustren Gästen, die auf dem heute im Tempodrom beginnenden „Internationalen Festival der Wortkunst“ (www.maulhelden.de) auftreten. Dort firmiert er zum Glück nicht mehr als „Dagobert“ – diesen Beinamen verdankte er der geglückten Erpressung des KaDeWe und der gescheiterten Erpressung von Karstadt – sondern als „ein moderner Hauptmann von Köpenick“. Wirklich prädestiniert ist er aber, weil ihm nichts so leicht die Sprache verschlägt und ihm auch nach sechs Jahren Gefängnis das Lachen nicht vergangen ist. Und: Weil er was zu Erzählen hat.
Statt zum x-ten Mal aus seinem Buch „Mein Leben als Dagobert“ vorzulesen, wird Funke, der sich seit seiner Haftentlassung vor anderthalb Jahren als Karikaturist und Drehbuchautor verdingt und seitdem ein normales Leben ohne Schnauzbart und mit Freundin führt, eigens einen Text kreieren. Dabei könnte es um Finanzämter gehen, die erpresstes Geld am liebsten versteuern würden und Verbrecher, die ohne Quittung ihre Wumme nicht von der Steuer absetzen können. Weil er sich für 2002 vorgenommen hat, „mehr Leistung zu zeigen“ und sich weniger zu verzetteln, darf man gespannt sein. Vielleicht liest er auch aus seinem zweiten Buch, das noch nicht fertig ist. Das handelt davon, „wie wir unseren Träumen nachhängen und sie dann doch nicht verwirklichen“.
WAHN FOTO: ROLF ZÖLLNER
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