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Kusch demonstriert Geschlossenheit

Das Konzept für die Nutzung steht noch nicht, der Rohbau aber schon. Gestern weihte Justizsenator Roger Kusch (CDU) den Gefängnisneubau in Billwerder mit einem Richtfest ein – ehe entschieden ist, wie der neue Knast überhaupt genutzt werden soll. Der alte Senat hatte ihn als Freigänger-Anstalt konzipiert. Der neue hingegen erwägt, ihn für den geschlossenen Strafvollzug zu errichten.

Ursprünglich wurde das Gefängnis in Billwerder als Ausweichanstalt für die Gefangenen geplant, die für den Ausbau der Gedenkstätte Neuengamme vom Strafvollzug auf dem ehemaligen KZ-Gelände fortverlegt werden. Da Neuengamme eine Anstalt für Freigänger ist, wurde Billwerder entsprechend angelegt. Der neue Senat aber beklagt einen Mangel an Haftplätzen in geschlossenen Anstalten – und will die Neubaupläne umarbeiten. Den alten Plänen zufolge sollten ohnehin 60 Plätze mehr geschaffen werden, als zurzeit in Neuengamme bestehen. Der neue Senat erwägt, da-rüber hinaus ein weiteres Hafthaus anzubauen. Wird Billwerder eine geschlossene Anstalt, werden die meisten Gefangenen aus Neuengamme nicht dorthin, sondern in andere offene Anstalten verlegt.

Um die Pläne in Ruhe umarbeiten zu können, hatte der neue Senat sich bei der Organisation der KZ-Überlebenden „amicale“ mehr Zeit für die Umverteilung der Gefangenen ausgebeten. Die hat die amicale laut Justizsprecherin Simone Käfer inzwischen gewährt. Dennoch soll Billwerder auf jeden Fall im kommenden Jahr bezugsfertig sein – für wen auch immer. Elke Spanner

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