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Kein einheitliches Motto. Nirgends

■ „2. triennale der photographie“ versucht angesichts um sich greifender Digitalisierung einen „reality check“ samt „Annäherung an die Wirklichkeit“

Hamburgs bestimmender Kultur-event zwischen März und September soll sie werden, die 2. triennale der photographie. Und gar in Deutschland, Europa und der Welt soll, so wünschen es sich die Veranstalter, verbreitet werden, dass die zweite Auflage dieses Events nur aufgrund des Insistierens eines Mannes zustande kam: des Fotokünstlers, Fotosammlers, Fotogaleristen, Fotoprofessors und Fotopromoters F.C. Gundlach. Seit Jahren versucht er, ein auch publikumswirksames Medienbewusstsein in Hamburg zu befördern.

Die triennale der photographie (TPH) 2002 beginnt mit einer Vernissagenwoche vom 18.-28. April, umfasst mit Ausstellungen, Vorträgen und Tagungen über 100 Veranstaltungen und wird erstmals von einem Gesamtkatalog begleitet. Als Dachorganisation wurde mit der TPH eigens eine GmbH gegründet. Dabei lockt das trockene Plätzchen unter dem Dach Galerien sogar aus dem Umland an.

Vielfalt des Programms ist zwar kein Nachteil, doch die Tektonik einer zentralen Idee sucht man trotz des Titels reality check – Annäherungen an die Wirklichkeit auch diesmal vergebens. So hat die große Ausstellung über Modefotografie der letzten 20 Jahre in den Deichtorhallen zwar in Hamburg Premiere, ist aber in Paris konzipiert. Und anders als die spektakuläre Ausstellung der Fotos von Andy Warhol vor drei Jahren ist die Schau des fotografischen Werks von Jürgen Klauke in der Kunsthalle eine Übernahme aus Bonn.

Und die Zeitschriftendokumentation zur Geschichte der Fotoreportage von 1843 bis heute im Altonaer Museum kommt aus Köln.

Hamburger Schätze sind allerdings auch zu entdecken: Das Museum für Kunst und Gewerbe widmet sich dem Mythos St. Pauli, das Helms-Museum delegiert seinen Beitrag an den Fotokünstler Klaus Elle, der seit Jahren ein Atelier in einer alten Harburger Bundesbahnhalle betreibt. Die Ergebnisse der seit zwei Jahren betriebenen Aufarbeitung des bis 1858 zurückreichenden Bestandes von Fotos der amerikanischen Ureinwohner im Museum für Völkerkunde werden zudem vorgezogen. Viel eher als ein Dach ist die TPH ein Marktausrichter: Es wird gebündelt und vermarktet, was es in Hamburg an Aktivitäten zur Fotografie gibt. So werden sich auch drei Viertel aller Hamburger Galerien an der Triennale beteiligen. Jedenfalls wird es im Sommerhalbjahr genug visuelles Futter geben. josch

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