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Hamburg bietet „City-Olympics“

■ Alle Sportstätten mitten in der Stadt geplant. Oberbaudirektor hofft dadurch auf eine beschleunigte Stadtentwicklung

Die Olympia GmbH des Senats hat gestern ein Sportstätten-Konzept für die Hamburger Olympia-Bewerbung vorgelegt. Wie die Gesellschaft und Vertreter der Stadt im Hamburger und Germania Ruderclub an der Altster mitteilten, soll im Gebiet der künftigen Hafencity ein Olympia-Zentrum mit Stadion, Schwimmhalle und Olympia-Dome entstehen. Rathausmarkt und Jungfernstieg wären Start und Ziel für die Langstrecken-Wettbewerbe und auch die Messehallen würden zeitweilig zu Wettkampfstätten umfunktioniert. Alle Hamburger Sportstätten sollen in einem Kreis von zehn Kilometern Radius um das Olympiazentrum liegen. Damit kehrten die Spiele zum ersten Mal seit vielen Jahren zurück in die City, sagte Hans-Jürgen Schulke, Direktor des Sportamtes.

Während Hamburg dabei auf eine Reihe etablierter Anlagen zurückgreifen könne, etwa im Volkspark, am Rothenbaum und in Klein Flottbek, solle die Region keineswegs vernachlässigt werden. Sie wird als Verbündeter bei der Bewerbung gebraucht und soll verhindern, dass Hamburg Sportstätten baut, die nachher leer stehen. Baseball, Schießen, Kanu-Slalom und Mountain-Bike-Wettbewerbe könnten an Niedersachsen oder Schleswig-Holstein vergeben werden, weitere Wettbewerbe an Mecklenburg-Vorpommern und Bremen. Voraussetzung dafür sei, dass das Nationale Olympische Komitee (NOK) zustimmt.

Auch das Mantra des Olympia-Beauftragten Henning Voscherau (SPD) setzt auf die Region. „Der Norden ist endlich einmal dran“, wiederholte der Ex-Bürgermeister, und: „Warum nicht eine deutsche Bewerbung, die auch international gewinnen kann?“ Hamburg und Bremen seien die einzigen deutschen Städte mit einem Netz von persönlichen und belastbaren internationalen Kontakten.

Oberbaudirektor Jörn Walter betonte die Chance, die Olympia biete, um die Stadtentwicklung zu beschleunigen und den im 21sten Jahrhundert fälligen Sprung der Wohn- und Geschäftsquartiere über die Norderelbe zu bewerkstelligen. Spiele in der City ließen die Stadt zur Bühne des Sports werden. Reinhard Wolf von der Handelskammer äußerte „große Hochachtung für das Konzept“. knö

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