Absolventen & Co.: Gönner & Gründer
ALUMNI-PREIS
Seit wenigen Jahren entdecken die Hochschulen, wie wichtig ein enger Kontakt mit den eigenen Absolventen (Alumni) ist. Sie sind Brücken für Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, für Nachwuchsförderung und Quelle finanzieller Unterstützung. „Gute Alumni-Arbeit muss ein Teil einer umfassenden Hochschulentwicklungsstrategie und damit Chefsache sein“, sagte Dr. Arend Oetker, Präsident des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft, der in diesem Jahr einmalig einen so genannten Alumni-Preis auslobte. An dem Wettbewerb beteiligten sich 58 Universitäten, Fachhochschulen, Fachbereiche und Institute, zehn davon waren in die engste Wahl gekommen, darunter auch die TU Berlin.
Den ersten Preis heimste aber die Universität Mannheim ein. Sie wurde von der Jury für ihr klares, umfassendes Konzept gelobt. Seit 1995 wird dort aktiv um Absolventen geworben. Alle Aktivitäten führe man dort inzwischen äußerst professionell durch und bräuchte sich kaum noch hinter dem Standard amerikanischer Hochschulen zu verstecken, urteilte die Jury und kam zu dem Schluss, dass die Alumni-Arbeit der Universität Modellcharakter für andere Hochschulen in Deutschland habe. Die Alumni-Vereinigung am Studiengang „Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien“ der Universität Passau, die den zweiten Preis erhielt, zeichnet sich in den Augen der Jury durch eine besonders gute Zusammenarbeit zwischen Studierenden und der Hochschulleitung aus. Das „tolle Engagement der jungen Leute“ zeige sich in vielen Serviceleistungen, wie dem hervorragenden „Networkers Guide“, ein umfassendes Informationsmedium für alle Ehemaligen und Studierende des Passauer Studiengangs. CB
ALUMNI-FIRMEN
Um die Art und den Umfang von Gründungsaktivitäten der Absolventen der TU Berlin genauer zu erkunden, wurde vom Bereich Wissenstransfer und dem nationalen Alumni-Programm der TU eine Umfrageaktion durchgeführt. Das wohl beeindruckendste Ergebnis dieser Befragung: Das Umsatzvolumen im Jahr 2000 lag bei denjenigen Unternehmen, die durch TU-AbsolventInnen gegründet wurden, bei 1.807 Milliarden DM. 7.172 Personen sind in diesen Unternehmen beschäftigt. „Uns sind bis dato rund 300 Ausgründungen bzw. TU-Alumni-Firmen bekannt“, so Wolfgang Krug vom Wissenstransfer der TU. „Natürlich sind wir ständig auf der Suche nach Kontakten, um das bestehende Netzwerk aus Absolventinnen und Absolventen noch stärker auszubauen, nicht zuletzt um aktuellen Gründungsvorhaben und jungen Ausgründungen aus der TU Berlin die Hilfestellungen und Erfahrungen der Ehemaligen zugänglich zu machen.“ Gerade die Schnittstelle zwischen Technologietransfer und Alumni-Betreuung könne für die inhaltlichen Angebote – seien es Gründerwerkstätten oder Beratungstermine – optimal genutzt werden. Für das Frühjahr 2002 ist gemeinsam mit einem Wirtschaftspartner eine TU-Gründerbörse geplant, die als Kick-off für einen Qualitätssprung des TU-Gründernetzwerkes fungieren soll. OS
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen