: Keinerlei Aufatmen in Nahost
24 Verletzte bei Selbstmordanschlag in Tel Aviv. Hamas-Funktionär in Gaza getötet
TEL AVIV ap/rtr/dpa ■ Bei einem Selbstmordanschlag in der Innenstadt von Tel Aviv sind am Freitag 24 Passanten verletzt worden. Der Attentäter zündete den mit Nägeln bestückten Sprengsatz am Vormittag in einer belebten Einkaufsstraße in der Nähe des alten Busbahnhofs. Nur wenige Stunden zuvor hatte die radikale Hamas-Bewegung Rache für den Tod eines ihrer führenden Funktionäre geschworen. Dieser war bei einem israelischen Raketenangriff im Gaza-Streifen ums Leben gekommen. Angesichts dieser Drohungen herrschte in ganz Israel höchste Alarmbereitschaft.
Die israelische Armee hat in der Nacht zum Freitag im südlichen Gaza-Streifen zwei bewaffnete Palästinenser getötet. Die beiden Männer seien von einem Panzer getötet worden. Eine Sprecherin der israelischen Armee sagte, die Streitkräfte hätten bewaffnete Männer entdeckt, die versucht hätten, in eine jüdische Siedlung einzudringen.
Die USA erhöhten unterdessen den Druck auf Palästinenserpräsident Arafat. Nach Aussage eines hohen Regierungsmitarbeiters erwägt die US-Regierung die Schließung des PLO-Büros in Washington. Eine Entscheidung sei noch nicht gefällt, doch sei keine Option ausgeschlossen, hieß es im State Department. Am 7. Februar soll Scharon bei einem Besuch in Washington mit US-Präsident Bush zusammentreffen. Seine Regierung sieht es inzwischen als erwiesen an, dass Arafats Autonomiebehörde am versuchten Schmuggel von 50 Tonnen Waffen beteiligt war. Die mit Waffen beladene „Karine A“ war Anfang Januar von der israelischen Marine aufgebracht worden. Der Sprecher des Weißen Hauses forderte, Arafat müsse den Terrorismus ausmerzen.
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