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Staatsrat Lange geht

In der Schulbehörde steht ein Wechsel an. „Staatsrat Hermann Lange hat angeboten, dass er in den nächsten Wochen ausscheidet. Das wird angenommen“, sagt Senatssprecher Christian Schnee zur taz. Als Nachfolger wird der Billstedter Schulleiter Reinhard Behrens gehandelt. Dem Staatsrat wird fehlende Loyalität vorgeworfen, weil er den Senator nicht vorab über die Ergebnisse der PISA-Studie informiert habe. Außerdem soll er seinen Chef nicht gewarnt haben, dann Urlaub zu machen, wenn der Schulausschuss tagt. Unterstrichen wurde die Kritik mit einem „Blauen Brief“ von FDP-Fraktionschef Burkhardt Müller-Sönksen mit dem Satz: „Sollte Hermann Lange nicht sofort seine Einstellung ändern, halten wir es für notwendig, ihn der Schule zu verweisen.“

Die SPD-Schulpolitikerin Britta Ernst nannte das einen „unglaublichen Vorgang“. Lange sei ein Staatsrat mit „anerkannter Fachkompetenz und hoher Loyalität“. Die Vorwürfe vielen auf den Senator selbst zurück: „Wenn der Senator nicht weiß, wann er an Bord zu sein hat, ist das sein Problem“.

Behrens wird von der Schill-Partei vorgeschlagen, die das Vorschlagsrecht hat. Der Schulleiter war jahrelang Sprecher des konservativen Deutschen Lehrerverbandes. Aus Ärger über die Schulpolitik trat er vor kurzem aus der SPD aus. kaj

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