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Nun werden neue Saiten aufgezogen

Das Kairos Quartett führt mit Kompositionen von Georg Friedrich Haas in die Geheimnisse der mikrotonalen Harmonik ein

Kairos Quartett spielt Georg Friedrich Haas, heute im Kesselhaus der Kulturbrauerei, 20 Uhr, 12/8 Euro

Musik ist allemal eine Sache der Vermittlung. Eine Frage also der Codes, die angetippt werden, und da kommt auch im Lager der so genannten E-Musik das klassische Musikerporträtfoto mit Fliege aus der Mode. Das Kairos Quartett nebenan posiert fast schon wie eine Britpopband. Als sei die Geige nur eine andere Form der Gitarre. Bloß wurden diese Veränderungen noch nicht den Infoschreibern mitgeteilt. Erklärungen wie „eine an der Obertonreihe entwickelte mikrotonale Harmonik“ können durchaus neue Hürden aufbauen. Geige. Gitarre. Passt aber schon. Dieses Mikro-Spektrum ist auch der Bereich, den Sonic-Youth-Spezl Glenn Branca ausforschte. So interessiert es eben den österreichischen Komponisten Georg Friedrich Haas, was sich zwischen den wohltemperierten Tönen an Sounds herausschaben lässt. In der „Fünf Fenster“-Reihe stellt das Kairos Quartett Stücke von Haas zur Diskussion, die anschließend auch mit dem Komponisten selbst stattfinden kann. Und das ist schon mehr als bei einem Popkonzert.

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