: Kirch weiter in Medien
Angebliches Treffen der Konkurrenz mit Bundesregierung und Banken. Rätselraten um Rolle Rupert Murdochs
MÜNCHEN dpa/afp ■ Die Spekulationen über das Ende des Medienkonglomerats Leo Kirch erhalten täglich neues Feuer: Konkurrent und gleichzeitig Miteigentümer Rupert Murdochs Satellitenfirma BSkyB erklärte am Freitag in London, man sei nicht weiter an irgendwelchen Kirch-Anteilen interessiert, auch Murdochs Holding News Corporation nicht. Man werde die ab Oktober mögliche Verkaufsoption wahrnehmen und Anteile an Premiere World für etwa 1,6 Milliarden Euro an Kirch zurückgeben. Da Kirch die Summe nach derzeitigem Stand keinesfalls aufbringen kann, erhöhte sich weiter der Druck. Die FAZ hingegen meldete, Unternehmensberater seien im Auftrag Murdochs in der Münchner Kirchzentrale, um Firmenwerte für einen möglichen Einstieg abzuschätzen.
Der Spiegel berichtete vorab, Schröder, Deutsche-Bank-Vorstandssprecher Rolf Breuer, Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff und WAZ-Miteigentümer Erich Schumann hätten sich bei einem geheimen Treffen in Hannover auf eine nationale Lösung verständigt, um einen stärkeren Einfluss Murdochs auf dem deutschen Markt zu verhindern. Die Bundesregierung dementierte. Falls die 40-prozentige Springer-Beteiligung Kirchs zum Verkauf stehe, wolle die WAZ-Gruppe einsteigen, hieß es in dem Spiegel- Bericht. Allerdings wurde in Branchenkreisen darauf hingewiesen, dass die Springer-Anteile nur mit Zustimmung der Gesellschaft übertragen werden könne, weil es sich um vinkulierte Aktien handle.
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