: Stein warnt vor antisemitischer Welle
Israels Botschafter besorgt über Entwicklung in der islamischen Welt nach Anschlägen vom 11. September
BERLIN taz ■ Der israelische Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, hat sich besorgt über eine antisemitische Welle in der „islamischen Welt“ geäußert. Die Medien verfolgten nach dem 11. September eine „antisemitische Kampagne“, sagte Stein im Gespräch mit der taz. Dabei kämen „Stereotypen, die in Deutschland in den 30er-Jahren bekannt waren“, heute „wieder hoch“. Ziel der Kampagne sei es, Israel das Existenzrecht abzusprechen.
Die Bundesregierung forderte der israelische Botschafter auf, sich im Dialog mit der arabischen und islamischen Welt gegen antisemitische Tendenzen einzusetzen. „Die Lehren aus dem Holocaust“ sollten Teil der deutschen Außenpolitik sein. Gleichzeitig rief Stein die Deutschen auf, gegen Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit „im eigenen Land einzutreten“. „Diese Phänomene“ müssten von der ganzen Gesellschaft entschieden bekämpft werden, nicht nur von der Regierung.
Der 1948 im israelischen Hadera geborene Botschafter bezeichnete die Beziehungen zwischen Israel und Deutschland als „sehr gut“. Deutschland sei in Europa Israels bester Partner. „Aber man kann nicht davon ausgehen“, so Stein, dass die Beziehungen stets so bleiben werden. Deshalb müsse es darum gehen, „im ständigen Dialog zu bleiben, damit das Bild über Israel nicht immer verzerrt wird“. GES
interview SEITE 3, 4
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen