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Al-Qaida wählerisch

Briefe eines Ausbilders: Terrornetz bildete Schläfer ein bis zwei Monate aus. Nicht jeder durfte Mitglied werden

KAIRO/LONDON dpa ■ Das Terrornetz al-Qaida hat seine Schläfer jeweils ein bis zwei Monate in Lagern in Afghanistan ausgebildet. Aus Briefen an den Ausbildungsleiter, Abu Said el Kurdi, die gestern von der arabischen Tageszeitung Al Hayat abgedruckt wurden, geht hervor, dass diese „Terroristenhelfer“ nicht immer als Mitglieder von al-Qaida akzeptiert wurden. Die Briefe zeigen auch, dass es unter den Anführern offenbar Meinungsverschiedenheiten über die nächste Front im „heiligen Krieg“ gab.

„Ich habe vom Libyer gehört, dass du nach Jemen und dann nach Eritrea reisen willst“, heißt es etwa in einem Brief, den Kurdi an einen Gesinnungsgenossen mit dem Decknamen „Ziad der Jemenit“ schrieb, der plötzlich und unabgesprochen nach Pakistan gegangen war. „Wenn du nur den Tod suchst, kannst du auch zurückkommen. Ich werde dich dann umbringen, ohne dass du dich dafür abmühen musst.“ Aus der Korrespondenz gehe außerdem hervor, dass nur solche Kämpfer als Al-Qaida-Mitglieder galten, die nach dem ersten Training weitere Monate in Lagern wie dem „El Faruk“ in Afghanistan verbrachten. Dort seien sie weiter trainiert und anschließend zu den Taliban-Truppen geschickt worden. Im Kampf gegen die Nordallianz hätten sie ihre Loyalität unter Beweis stellen sollen, hieß es. Anschließend habe man sie zu „Operationen“ ins Ausland geschickt.

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