Das liebe Geld: Drunter und Drüber
■ Jugendbehörde lahmt: Jugendarbeiter seit Jahresbeginn ohne Lohn
Geldnot trübt die Stimmung mancher freien Träger der Jugendarbeit. Erste Einrichtungen konnten ihren SozialarbeiterInnen das Januargehalt nicht zahlen. Auch das bald fällige Februargehalt ist für manche noch nicht in Sicht. „Das läuft noch schlechter als letztes Jahr“, so die Klage. Früher seien wenigstens die Bewilligungsbescheinigungen Mitte Januar dagewesen.
Wolfgang Hille beispielsweise, Sozialarbeiter im Spiel- und Jugendhaus Ratzeburger Straße, musste schon Freunde anpumpen, nachdem der Zuschuss der Jugendbehörde bisher ausgeblieben ist. Ebenso seine Kollegin, eine Erzieherin. Dabei hatte er extra eine Bitte an die Behörde geschickt, man möge dieses Jahr mit den Zuschüssen nicht so lange warten. Doch noch hat er keinen Bewilligungsbescheid. „Normal ist das Geld erst Wochen später abrufbar.“
Der Verwaltungsfachmann im Lidice-Haus, Frank Hubel, ist besorgt. „Ich gucke zweimal täglich auf's Konto,“ sagt er. Glücklicherweise habe das Lidice-Haus Eigeneinnahmen und sei nicht nur auf die Staatsknete angewiesen. Letzten Monat konnte er die 12-köpfige Crew vom Koch bis zum Soziologen noch auszahlen. Ende Februar wird die Lücke klaffen. „Uns hat man gesagt, in der Jugendbehörde wäre das Personal knapp“, sagt er. Er kennt andere Projekte, die schon Geld haben.
„Das ist das Mindeste“, sagt die Grüne Jugendpolitikerin Anja Stahmann. Denn im Jugendhilfeausschuss hatte es zuletzt geheißen, das Geld sei angewiesen. Eine Stellungnahme im Ressort war gestern bis Redaktionsschluss nicht zu erhalten. ede
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