piwik no script img

vorlauf lautsprecherJörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Am Montag ist Prozessbesuch angezeigt. Denn gegen diejenigen, die vor beinahe drei Jahren mit Aktionen gegen das große Bundeswehrgelöbnis protestiert hatten, wird im Landgericht Berlin noch immer der Prozess gemacht. Denn man befand die öffentliche Versammlung für eine, die man nicht stören darf. Stören sei Nötigung gewesen. Nun geht es in die zweite Instanz (Turmstraße 91, Tiergarten, 10 Uhr). Dienstag an gleicher Stelle: Vor dem Gebäude wird eine Kundgebung abgehalten. Nun handelt es sich um den Tatbestand, sich von der Polizei in Genua verprügelt lassen zu haben. Natürlich ist der Verprügelte damit ein Extremist und nicht der Prügler. Die Vernehmungen der Beschuldigten aus Berlin werden, nach Amtshilfebitten aus Italien, von der Berliner Staatsanwaltschaft, Abteilung „Politische Straftaten und Extremismus“, durchgeführt (16.30 Uhr). Von Freitag bis Sonntag wird in der Køpi an jedem Abend gefeiert, mit Theater, Kino, Livebands und DJs – man ist nun schon zwölf Jahre eine Institution der Linken. Und wenn die Bebauungspläne in der Gegend wahr werden, ist die Køpi bedroht. Wir feiern sie also, solange wir können. Nicht ohne Politik. Am Samstag gibt es im Kino eine Infoveranstaltung zu den Göteborg-Protesten und zur Situation der Leute, die dort noch immer in den Knästen einsitzen. Auch hier haben Polizisten geschossen, daher müssen ja dann die Beschossenen zu Extremisten stilisiert werden (Köpenicker Straße 137, Kreuzberg, 20 Uhr). Gleichfalls seinen zwölften Jahrestag feiert am Samstag das Bandito Rosso in der Lottumstraße. Auch die Existenz dieses Ladens, der manchmal sehr blöd auf Nationalanarchismus macht, dessen Filme und weitere Infoveranstaltungen allerdings oft sehr gut sind, wird mit DJs und Bier begangen werden (Lottumstraße 10a, Mitte, 21 Uhr).

Anregungen: vorlauf@taz.deMorgen kommt Bühne

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen