: Milošević beschwert sich
Niederlande verweigern seiner Frau Mira Marković Visum. Richter lehnen UN-Zeugen vor dem Tribunal ab
DEN HAAG dpa ■ Slobodan Milošević hat sich gestern beim UN-Tribunal in Den Haag beschwert, dass die niederländische Regierung ein Besuchsvisum für seine Frau verweigert habe. Ein für heute geplanter Besuch Mira Marković’ im Gefängnis in Scheveningen könne nicht stattfinden, sei ihm kurzfristig mitgeteilt worden. „Das ist ein Teil der physischen (sic!) Misshandlungen, denen ich ausgesetzt bin“, rief der jugoslawische Expräsident erregt. Er forderte vom Gericht, sich für ihn einzusetzen.
Zu Beginn des achten Verhandlungstages im Kriegsverbrecherprozess gegen Milošević lehnte das Gericht es ab, einen von der Anklage benannten Zeugen anzuhören. Was Kevin Curtis als Leiter des UN-Ermittlerteams der Anklage im Kosovo sagen und in Videofilmen demonstrieren wolle, sei für die Strafkammer nicht von Bedeutung, entschied Richter Richard May.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
