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Rot

2000er Heilbronner Stiftsberg, Spätburgunder „Holzfass“, Qualitätswein trocken, Weingut Kistenmacher-Hengerer, Anbaugebiet Württemberg, 6,50 Euro ab Weingut

Das Weingut Kistenmacher-Hengerer zählt im Ländle zu den dünn gesäten Aufsteigern. Der Heilbronner Familienbetrieb hat auf seinen acht Hektar in den letzten Jahren zuverlässige Qualitäten zu erschwinglichen Preisen angeboten und ließ gelegentlich in der Fachpresse aufhorchen. Auch im schwierigen 2000er-Jahrgang, der bei manchen Winzern muffige Aromen brachte, wurden hier, etwa bei Muskateller, Lemberger und Spätburgunder, erstaunlich saubere Tropfen gekeltert. Wir haben für unsere Leser den Spätburgunder aus dem Holzfass ausgesucht, der in gebrauchten Barriquefässern ausgebaut wurde. Wir notieren: schlanker, wirklich trockener Spätburgundertyp mit feinen Aromen nach schwarzen Beeren. Trotz seiner Jugend hat der Wein schon eine schöne Trinkreife und kann jetzt mit Genuss probiert werden. Die gebrauchten Barriques wurden in zweiter und dritter Belegung eingesetzt, was dem Wein nur einen zarten Holzton verleiht, jenseits von schwülen Vanilledüften. Ein ranker, ehrlicher Schwabe ohne jedes Übergewicht für den täglichen Weingenuss. Zum Häuslebauertarif.

Speisen: Huhn mit Morcheln freuen sich über feine Begleitung.

Bezug: Für unsere Leser: Sechserpack frei Haus für 45,30 Euro, Zwölferpack für 86 Euro. Weingut Kistenmacher-Hengerer, Eugen-Nägele-Straße 23–25, 74074 Heilbronn. Fax: (0 71 31) 17 23 50, Fon: (0 71 31) 17 23 54

Weiß

1999er Monzinger Halenberg, Riesling Spätlese trocken, Weingut Emrich-Schönleber, Anbaugebiet Nahe, 8,70 Euro ab Weingut

Das immer bescheidene Winzerehepaar Schönleber erzeugt an der Nahe regelmäßig Spitzenweine, die mit zu den schönsten in Deutschland gehören. Ihr 99er Rieslingeiswein wurde vom Gault-Millau-Weinführer als jahrgangsbester edelsüßer Wein eingestuft – ein beachtlicher Erfolg. Aber auch die trockenen und halbtrockenen Rieslinge und Burgunder sind meist hochelegante Tropfen. Der Halenberg mit seinem Schieferboden ist die Spitzenlage der Schönlebers. Er bringt besonders langlebige Weine hervor, voll Rasse und mit feinster Frucht. Wie nicht anders zu erwarten, tänzelt unser Wein des Monats förmlich auf der Zunge. Blitzsauber und geschliffen, ist er ein Ausbund an Raffinesse. Neben appetitlichen Fruchtaromen zeigt auch dieser Schönleber-Wein feine mineralische Noten, die seine Herkunft minutiös widerspiegeln. Kurz: Ein großartiger Riesling, wie er nur in einem nördlichen Anbaugebiet wachsen kann. Der Wein wird sich, nach den Erfahrungen des Produzenten, mindestens bis 2006 weiterentwickeln. Am besten eine Kiste kaufen und jedes Jahr ein, zwei Fläschchen probieren. Ein Geschenk!

Speisen: Die Halenberg-Rieslinge sind eindrucksvolle Fischbegleiter. Wir empfehlen marinierten Schwertfisch.

Bezug: Für unsere Leser: Sechserpack frei Haus für 59,50 Euro, Zwölferpack für 112 Euro beim Weingut Emrich-Schönleber, Naheweinstraße 10a, 55569 Monzingen/Nahe. Fax: (0 67 51) 48 64, Fon: (0 67 51) 27 33.

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