: Kita-Lehren aus Pisa
■ Vereinigung will mehr Sprachförderung
Die Kita-Card kommt, auch wenn sie nicht mehr so heißt. Das machte gestern Hedi Colberg-Schrader von der Vereinigung der Kindertagesstätten deutlich. Weil Eltern mit dem 2003 eingeführten „Kita-Gutscheinsystem“ noch mehr als bisher die Möglichkeit hätten, zwischen Kitas zu wählen, druckte der stadteigene Träger Broschüren, in denen jede einzelne seiner 173 Kitas vorgestellt wird.
In den Verhandlungen zwischen Stadt und Trägern über das Gutschein- alias Kita-Card-System seien „alte Fronten in Bewegung geraten“, deutete Vereinigungs-Chef Martin Schaedel an. Nicht umgesetzt – wie noch unter Rot-Grün geplant – wird zwar die Schaffung 1000 neuer Plätze als Beitrag zur Erfüllung des Rechtsanspruch für Berufstätige. Aber auch die neue Regierung, so Schaedel, betreibe Ausbau in unterversorgten Gebieten. So bekommt die Kita Knabeweg in Osdorf 40 neue Plätze.
Ebenfalls ab Sommer soll als Modell eine Kita im Innenstadtbereich bis 20 Uhr 30 und auch am Samstag geöffnet sein. Schaedel: „Wir wollen erst mal gucken, ob Eltern dies auch annehmen.“ Erfahrungen aus Frankfurt, so Colberg-Schrader, hätten gezeigt, dass Eltern ihre Kinder am Abend lieber von Tagesmüttern betreuen lassen.
Innovationsbedarf sieht sie bei der Sprachförderung deutscher und nicht-deutscher Kinder. „Eine Kita ist ein anregungsreicher Bildungsort. Wir sind aber durch die Pisa-Studie darauf gestoßen, dass wir über eine intensive Förderung der Sprachkompetenz mehr nachdenken müssen.“ Um Kinder nicht-deutscher Muttersprache zu fördern, könne man nach holländischem Vorbild Eltern-Kind-Gruppen anbieten. kaj
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