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Saudische Hoffnung

EU-Beauftragter will Nahost-Friedensinitiative mit saudischem Kronprinzen beraten. Abdullah lehnt Treffen mit Israels Präsidenten ab

BERLIN afp/dpa ■ Der außenpolitische EU-Beauftragte Javier Solana trifft morgen den saudischen Kronprinzen Abdullah in Dschiddah, um über dessen Friedensinitiative für den Nahen Osten zu beraten. Abdullahs Vorschläge wurden bislang in Israel sowie bei mehreren arabischen Staaten und den USA überwiegend positiv aufgenommen. Der Kronprinz hatte Israel die Anerkennung durch die arabischen Staaten angeboten. Im Gegenzug forderte er, Israel solle sich auf die Positionen vor Beginn des Sechstagekriegs von 1967 zurückziehen und aus den Palästinensergebieten einschließlich Ost-Jerusalems abziehen.

Ein Treffen mit Israels Präsidenten Mosche Katzav hat das Herrscherhaus von Saudi-Arabien zunächst abgelehnt. Es werde vor einer Einigung zwischen den arabischen Staaten und Israel keine offiziellen Gespräche mit der israelischen Führung geben, schrieb die regierungstreue al-Watan. Präsident Katzav hatte am Montag erklärt, er sei bereit, nach Saudi-Arabien zu reisen, um über die Friedensinitiative von Kronprinz Abdullah zu diskutieren. Arabische Beobachter sehen im israelischen Wunsch nach einem Treffen jedoch nur den Versuch, die saudische Initiative zu Fall zu bringen.

Damit die Friedensinitiative Erfolg haben kann, hat der ehemalige palästinensische Chefunterhändler Sajeb Erekat amerikanische und internationale Unterstützung gefordert. Palästinenserpräsident Jassir Arafat hat seine grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, die Sicherheitsgespräche mit Israel unter US-Vermittlung wieder aufzunehmen. Dies kündigte er nach einem Treffen mit Solana in Ramallah an. Er habe sich der Bitte der EU nicht widersetzen können, sagte Arafat. Zuvor hatten die Palästinenser sämtliche Sicherheitskontakte zu Israel aus Protest gegen Arafats partiellen Hausarrest eingefroren.

Unterdessen hat Israel gestern gedroht, palästinensische Autonomiestädte wieder zu erobern, sollten die Terroranschläge andauern. Nach Medienberichten hat die Armee nahe Bethlehem und Hebron im südlichen Westjordanland bereits Truppen zusammengezogen, um die Städte erneut abzuriegeln.

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