: Dr. K. verzweifelt gesucht
Freitag fahndete die SFOR in Bosnien erneut vergeblich nach dem mutmaßlichen Kriegsverbrecher Karadžić
SARAJEVO afp ■ Auch am zweiten Tag der Suche nach dem mutmaßlichen Kriegsverbrecher Radovan Karadžić ist die internationale Friedenstruppe in Bosnien erfolglos geblieben. SFOR-Soldaten durchkämmten am Freitagmorgen erneut die Region um Celebici im Südosten Bosniens. Nach wenigen Stunden wurde der Einsatz abgebrochen. Nato-Generalsekretär George Robertson rief Karadžić auf, sich freiwillig zu stellen. Er sagte, er sei „enttäuscht“, dass auch die neue Festnahmeaktion gescheitert sei. Die SFOR werde aber nicht aufgeben. Die Truppe erklärte in Sarajevo, die Suchaktionen nach dem Psychiater würden fortgesetzt. Es gebe „zusätzliche Informationen“, dass er sich noch immer in der Nähe von Celibici verstecke.
Der künftige UN-Sonderbeauftragte für Bosnien, Paddy Ashdown, sagte dem britischen Radiosender BBC, Karadžić werde trotz der Fehlschläge „früher oder später“ vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag landen. Der SFOR sei in der Vergangenheit häufig vorgeworfen worden, die Verhaftung von Kriegsverbrechern nicht ernsthaft zu verfolgen. Davon könne nun keine Rede mehr sein.
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