: Jedes Jahr ist alle 300 Jahre
LONDON taz ■ Die Engländer haben eine ungewöhnliche Art, Jahrestage zu begehen. Am Donnerstagabend kam ein Lieferwagenfahrer bei Nocton in Lincolnshire von der Fahrbahn ab. Er stürzte mit seinem Laster eine Böschung hinunter und blieb auf den Eisenbahngleisen liegen. Ein herannahender Zug raste in das Fahrzeug. Der Fahrer wurde getötet, zwölf Bahnpassagiere wurden verletzt.
Auf den Tag genau vor einem Jahr war im nordenglischen Selby ein Auto samt Anhänger von der Straße abgekommen und auf die Schienen geknallt. Der Wagen war ebenfalls von einem herannahenden Zug erfasst worden. Damals hatte es zehn Tote gegeben. Der Autofahrer, der sein Fahrzeug rechtzeitig verlassen konnte, war für sein Mißgeschick zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. In einer Untersuchung hieß es damals, ein solcher Unfall ereigne sich höchstens alle 300 Jahre.
RALF SOTSCHECK
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
