: Hippe Hippies ohne Blumenschmuck
Weltmusik eins: Noch mal zum Haustanz der 17 Hippies, bevor der Erfolg das Berliner Kollektiv hinaus in die Ferne treibt
Lustig wird es zugehen, das ist sicher. Denn die 17 Hippies machen gute Tanzmusik. Da zuckt das Bein, die Hüfte wackelt, und schon geht’s los. Der Hippie-Haustanz des Berliner Musikerkollektivs im Kesselhaus der Kulturbrauerei ist inzwischen eine Institution. Und kostet den Tänzern dazu nicht einmal einen müden Euro. Eintritt umsonst. So lange es eben geht. Denn in diesem Zusammenhang warnt die Hotline der 17 Hippies schon mal: „Wenn es voll wird, machen wir die Schotten dicht.“ Daher gilt es, möglichst früh auf der Matte zu stehen, um einen Tanzplatz zu ergattern. In Frankreich sind die 17 Hippies sowieso bereits richtige Stars, ja regelrecht Kultfiguren, während hierzulande der ganz große bundesweite Ruhm noch ein wenig auf sich warten lässt. Aber vielleicht kommt der Durchbruch, wenn erst der Film „Halbe Treppe“ in den Kinos angelaufen ist. Der Soundtrack zum diesjährigen Gewinner des Silbernen Bären kommt nämlich von den 17 Hippies. Wohlfühlmusik machen die. Aber keinen Kuschelrock. Hier klingt sie wie das Schifferklavier des netten, dicken Franzosen mit der schwarzen Mütze. Und da – eine orientalische Melodie. Ähnlich wie bei Khaled. Dazwischen springt immer wieder der Walzertakt. Anklänge an Bekanntes, aber auch völlig Neues wie bizarre Schlagwerkklänge, die eisig-knisternd die Ohren reizen. Wer bei solchen wilden Mischverhältnissen immer noch an glatt gebügelte Flower-Power-Musik denken will, nur weil die Hippies nun mal Hippies heißen, der sei beruhigt: So ein softer Sound bleibt, wo er sein soll – in den Köpfen der blumengeschmückten Zopfmädels. LH
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