: Tango Nuevissimo
Muss nicht immer Bandoneon sein. Klaus Paier setzt beim Tanzen auf eigene Bewegung
Achse ist ja so ein schönes Wort! Und in letzter Zeit in aller Munde. Sprechen wir heute doch mal von Berlin – Buenos Aires, der Achse des Tango und des Temperaments. Ja, Berlin befindet sich im Tango-Rausch und holt Paris, die Tango-Metropole, langsam ein. Manch einer brüstet sich mit Tango-Grundschritt und dem argentinischem Feuer, das im Herzen brennt. Auf einmal entwickeln die sonst so kühlen Deutschen Pasión und Temperament. Doch da macht die Achse Berlin – Buenos Aires plötzlich einen Knick und holt in Österreich noch Klaus Paier ab. Der orientierte sich erst an Astor Piazzollas Tango Nuevo, bevor er dann mit seiner CD „Movimiento“ eigene Kompositionen vorstellte. Besetzt ist sein Ensemble eher für Jazz als für Tango – Paier spielt morgen im b-flat mit einem Bassisten und einem Schlagzeuger. Außerdem lässt Paier nicht nur das typische Tango-Instrument Bandoneon erklingen, sondern auch sein Akkordeon. Er beschreitet also neue Bahnen. Ob man die auch betanzen kann? Darauf Pirouetten um die eigene Achse drehen? Im b-flat aus Platzgründen bestimmt nicht, aber mit südlich-argentinischem Temperament verlegt man die Tango-Fete einfach auf die Rosenthaler Straße. LH
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