7000 Jobs Mehrarbeit

■ Bahn-Gewerkschaft Transnet sagt der Mehrarbeit den Kampf an

Die Bahngewerkschaft „Transnet“ sagt dem „Überstundenberg“ bei der Deutschen Bahn AG den Kampf an, ohne gleich auf totalen Konfrontationskurs gehen zu wollen. „Wir wollen nicht auf die Pauke hauen“, sagte Transnet-Chef Norbert Hansen auf einer Tagung in Wilhelmsburg. Dennoch sind Teile des Jahresarbeitszeit-Tarifvertrages gekündigt worden, um ein Modell auf der Basis der 35-Stunden-Woche durchzusetzen. 14 Millionen Überstunden haben die rund 220.000 Bahn-MitarbeiterInnen bis Jahresende aufgebaut. Das entspricht laut Transnet rund 7000 Jobs. Während 9 Millionen Stunden auf ein Freizeitkonto gehen können – also erst mittelfristig abgebaut werden müssen – müssten fast 5 Millionen Stunden Mehrarbeit laut Tarif kurzfistig abgegolten werden.

Allein in der Direktion-Nord hätten laut der zuständigen Transnet-Vorständlerin Regina Rusch-Ziemba die 4100 Beschäftigten der Bereiche „DB-Reisen & Touristik“ 114.000 Stunden aufgetürmt. Bei der „DB-Netz“ kommen im Norden 37.000 Stunden dazu. Und die 1100 Mitarbeiter der S-Bahn Hamburg schieben 23.000 Mehrstunden vor sich her. Mit dem Abschluss des Jahresarbeitszeit-Tarifvertrages 1998 wollte Transnet eigentlich der Bahn die Personalplanung erleichtern, doch der „völlig überzogene Stellenabbau“ – seit 1994 170.000 Jobs – hätte zu Verspätungen und Ausfällen im Zugverkehr sowie zu Unzufriedenheit bei den Beschäftigten geführt, so Hansen: „Eine moderne kundenorientierte Bahn braucht motivierte Mitarbeiter.“ kva