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„Liebe taz...“ Evangelische Existenzangst

Betr.: „Von Eiern und Glück“, vom 14. März 2002

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat kürzlich eine große Image- und Werbekampagne gestartet. Nun hängen auch am Dom und an der Liebfrauenkirche in Bremen große Banner, mit denen für die Institution Kirche geworben wird. Werbung für den christlichen Glauben kommt dabei aber viel zu kurz.

Ich wünschte mir, die Kirche würde sich durch solch eine Plakataktion zum Beispiel mit Flüchtlingen und sozial Benachteiligten solidarisieren, sich gegen Kriege und deren Vorbereitung beziehungsweise der Beteiligung daran aussprechen. Aber solche politischen Bekenntnisse scheut die evangelische Kirche, vermutlich weil diese unbequem sind und Konflikte bedeuten können. Jesus fürchtete übrigens nicht, sich die Finger zu verbrennen. Doch die für die Kampagne Verantwortlichen setzen die Prioritäten leider anders, als es nötig und aus christlicher Sicht geboten wäre. Für sie steht offenbar die Institution Kirche im Vordergrund, nicht der christliche Glaube oder der Einsatz für Benachteiligte und Frieden. Die Werbekampagne der EKD ist für mich Ausdruck einer satten, um ihre Existenz bangenden Organisation.

Joachim Fischer, Glied der ev. Kirchengemeinde Bremen-Rablinghausen

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