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Gelbe Engel zeigen sich unter der Haube vorbildlich

Der ADAC setzt bei 30 Straßenwachtwagen auf den Alternativantrieb mit Erdgas, um Geld zu sparen und weil es gut fürs Image ist

1.600 gelbe Engel des ADAC rollen über deutsche Straßen, um havarierten Autos und ihren Fahrern zu helfen. 3,5 Millionen Mal Pannenhilfe hat der ADAC nach eigen Angaben im Jahr 2000 geleistet. Die Flotte der gelben Engel ist in diesen Tagen um 30 weitere Fahrzeuge ergänzt worden. Das Besondere: Es handelt sich um Erdgasfahrzeuge.

Zum Einsatz kommen Wagen vom Typ Fiat Multipla Bipower. Hinter diesem Namen verbirgt sich ein Mittelklasseauto, das bivalent ausgelegt ist. Es kann sowohl mit Erdgas als auch mit Benzin betrieben werden. In die Tanks passen 26,5 Kilogramm Erdgas und 38 Liter Benzin. Reichweite: 930 Kilometer. Nutzt man nur das Erdgas, beträgt bei einem Verbrauch von 5,8 Kilogramm pro 100 Kilometer die Reichweite rund 450 Kilometer.

In Berlin fahren 5 von 82 gelben Engeln mit Erdgas. Der ADAC setzte auf Erdgasfahrzeuge, so Frank Buchholz, der für Berlin zuständige Regionalleiter Ost des ADAC, weil sich so die Umwelt schonen lasse. Bei einer angenommenen jährlichen Fahrleistung von 30.000 Kilometern setze jedes Fahrzeug rund 1,2 Tonnen Kohlendioxid weniger frei. Außerdem seien die fünf Wagen im Betrieb billiger: mit Erdgas entstünden Spritkosten von 3,66 Euro pro 100 Kilometer, bei Diesel müsse man mit 4,36 Euro rechnen, Benziner kämen gar auf 7,29 Euro.

Den Werbeeffekt will Buchholz nicht wegdiskutieren: „Mit Erdgas angetriebene gelbe Engel verbessern das Image des ADAC, denn die Menschen reagieren auf diese Wagen sehr positiv.“ Seine Pannenhelfer würden mit „unwahrscheinlich vielen Fragen“ konfrontiert. Das Interesse sei sehr groß. Leider fehlten vielen Interessenten der Mut, ihrer Neugier Taten folgen zu lassen.

Nach Bertolts Erfahrungen haben Erdgasfahrzeuge keine schlechtere Pannenbilanz als konventionelle Autos. Ein Umschalten auf Benzin sei in Berlin praktisch nie notwendig, weil das Tankstellennetz eng genug geknüpft sei. Zudem hätten Ergasfahrzeuge eine höhere Reichweite als ihre konventionellen Brüder oder Schwestern.

Die meisten konventionellen gelben Engel fahren mit Diesel. Der ADAC, so Buchholz, habe auch Biodiesel-Autos getestet. Das Ergebnis sein aber unbefriedigend gewesen, weil dieser Kraftstoff Leitungen und Dichtungen verklebt und versulzt habe. „Biodiesel verlangt eine umfangreiche Anpassung der Motortechnik, Erdgas ist dagegen für den Motor kein Problem“, fasst er zusammen. TVR

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