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vorlauf lautsprecherJörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Diesmal nur zwei Termine und, da diese Kolumne ja am nächsten Montag nicht erscheint, noch der Hinweis auf den Ostermarsch. Doch der Reihe nach: Am Dienstag wird im Blauen Salon des Mehringhofs erläutert, wie im letzten Jahr immer wieder AktivistInnen in Polizeikessel oder Kollektivgewahrsam gerieten. Nach den Berichten von Betroffenen werden gemeinsam mit dem Publikum Strategien ausgearbeitet, auf dass man nicht mehr in eine solche entwürdigende Lage gerät (Gneisenaustraße 2 a, 18 Uhr). An Ostern dann plant die Sozialistische Alternative, die man von den anrührenden Verteilaktionen ihres Blättchens Voran kennt, den Umsturz. Die mächtig klingenden „Sozialismus-Tage 2002“ finden in der ziemlich versteckt liegenden Pumpe statt, und obschon die AktivistInnen seit Wochen Flyer verteilen, sind keine revolutionären Massen zu erwarten. Stattdessen Unsinn: Ernsthaft wird über Planwirtschaft diskutiert, über Imperialismus geredet, als sei seit 1918 keine Weltentwicklung mehr gewesen, die Globalisierung pauschal verdammt, Attac wird ausgelotet, der Kapitalismus besprochen und um Mitglieder geworben. Von „Empire“ und neueren Theorien wird vermutlich nicht die Rede sein. Eine traurige Veranstaltung. Natürlich mit Winfried Wolf (Lützowstraße 42, Freitag ab 19 Uhr. Siehe: www.sozialismus.info). Ebenfalls recht bitter ist der am Montag stattfindende Ostermarsch, der zu einer ähnlich dumpfen Veranstaltung wie Vatertag heruntergekommen ist. Ganz einfach ist man dagegen, deutsche Interessen, amerikanische, islamistische, alles ist immer nur eins: schlimm. Fast wie in Bild oder der Kirche. Analysen darf man nicht erwarten, dafür aber – wer’s mag – viel Gemeinschaft (Treffpunkt 14.30 Uhr am Bhf. Friedrichstraße, „Marsch“ zum Pariser Platz; Kundgebung dort um 15 Uhr).

Anregungen: vorlauf@taz.deMorgen kommt Bühne

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