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Frankreich: Rente durch Autobahn

PARIS afp ■ In Paris reißen sich Anleger um Frankreichs erste Autobahnaktie, die Donnerstag ihr Debüt geben soll. Die Idee des Pariser Finanzministeriums ist einfach: Weil täglich stolze 1,4 Millionen Autofahrer die kostenpflichtige „Autobahn zur Sonne“ nutzen, schätzt das Ministerium den Verkaufspreis auf maximal zwei Milliarden Euro. Finanzminister Laurent Fabius will damit ein Loch in der Rentenkasse stopfen. Angewiesen ist er auf den Milliardenerlös, weil er die Preise für UMTS-Mobilfunklizenzen kürzlich senkte. Der Run auf die Aktie ist groß: Sieben bis zehn Mal mehr Anteilsscheine der Betreibergesellschaft Autoroutes du Sud de la France (ASF) hätte der Staat unter das Volk bringen können, heißt es bei Banken in Paris. Die Regierung bringt eines der weltgrößten Streckennetze an die Börse, ein Drittel aller französischen Autbahnen. Der Konzern, der zu 49 Prozent in privater Hand sein wird, ist mit 8,3 Milliarden Euro verschuldet. Für die Schulden steht weiter der französische Staat gerade.

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