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Umstrittene Landmarke

Neuer Bebauungsplan für Ecke Deelböge/Roosenbrook schafft Probleme  ■ Von Gernot Knödler

Es könnte eine der Landmarken werden, die BesucherInnen Hamburgs am Rande der Einfallstraßen den Weg in die Stadt weisen: Das Gelände zwischen Deelböge und Salomon-Heine-Straße in Alsterdorf, dort, wo der Ring zwei nach Süden abknickt. Der Bezirk Nord erarbeitet zurzeit einen neuen Bebauungsplan für das Gelände, das zu einem großen Teil brachliegt. AnliegerInnen des Gebiets und PächterInnen – der Ruderclub Alania und der Bootsverleih Wüstenberg – fürchten bei der Neugestaltung den Kürzeren zu ziehen (taz berichtete am 24. Januar). Die GAL in der Bezirksversammlung möchte das verhindern.

Ziel des neuen Bebauungsplanes, für den ein städtebaulicher Ideenwettbewerb ausgeschrieben wurde, ist aus Sicht der GAL die Aufwertung des Geländes. Diese schlösse eine Vergrößerung des Parks an der Tarpenbek und eine zehn Meter breite Promenade am Alsterufer ein. Im Gegenzug würde eine Hochspannungsleitung auf dem Gebiet für 2,5 Millionen Euro unter die Erde gelegt. Überdies soll der Ruderclub mit dem Bootsverleih zusammenziehen.

Beide erhielten einen gemeinsamen, zweistöckigen Neubau, der nach den Ausschreibungsunterlagen 280 Verleihboote unterbringen und dem Club eine 9 mal 20 Meter große Halle nebst einem 40 Meter tiefen Rüstplatz bieten soll. Auf dem Gelände des Clubs und dem nördlich angrenzenden Grundstück entstünde ein fünf- bis siebenstöckiges Hotel oder Bürogebäude. Westlich davon ist bereits ein großes Verwaltungsgebäude neu errichtet worden. Dieses soll ergänzt werden um ein weiteres vom Architektenbüro Bothe-Richter-Teherani und um ein dreizehnstöckiges Hochhaus auf städtischem Grund direkt an der Kreuzung.

Verein und Verleih fürchten, dass die Pläne ihren Betrieb gefährden könnten, entweder weil hohe Mieten fällig werden, sie zu wenig Platz hätten oder ein störungsfreier Zugang zum Wasser wegen der geplanten Promenade nicht gewährleistet wäre. Der Ruderclub Alania hat dabei eine starke Verhandlungsposition, da sein Nutzungsvertrag mit der Stadt noch bis 2014 läuft. Dem Bootsverleih Wüstenberg wurde nach 85 Jahren die Pacht nicht mehr verlängert.

Die AnwohnerInnen sorgen sich, dass mit beiden ein idyllisches Stückchen Alsterufer verloren geht und dass die Erschließungsstraßen für die Büros zu Schleichverkehr führen. Wie die GAL lehnen sie das Hochhaus an der Kreuzung ab. Sie argwöhnen, das erste Hochhaus könnte einen Präzedenzfall in der Nachbarschaft schaffen. „Wer braucht das?“, fragt zum Beispiel der Anwohner Wolfram Weiss. Die städtebauliche Sünde, das Eppen-dorfer Moor vom Mühlenteich im Süden abzuschneiden, dürfe nicht noch verschlimmert werden.

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