piwik no script img

Neuer Verein – alte Probleme?

■ Fast-Aufsteiger BCJ Hamburg heißt jetzt BC Hamburg

Nachdem der BC Johanneum Hamburg zu Grabe getragen wurde, folgte die Geburt des neuen BC Hamburgs. Eine Auflösung des alten Vereins – immerhin im 50. Jubiläumsjahr – war nötig geworden, weil das laufende Insolvenzverfahren den Antrag auf die begehrte Erstliga-Lizenz gefährdete. Zwar fehlt den Tigers noch ein Sieg zum Wiederaufstieg, doch Gegner im finalen Punktspiel am 20. April in Wandsbek ist der Tabellenletzte aus Münster, der mit nur einem mickrigem Saisonsieg nicht unbedingt als Stolperstein gilt.

Also ließ Boss Jens Holtkötter ein „J“ weg, gründete den BC Hamburg und überwies auch noch fürsorglich die fälligen Märzgehälter für Spieler und Trainer. Coach Pat Elzie spricht deshalb schon von den Vorzügen eines Insolvenzverfahrens: „Wir können wieder bei Null anfangen – mit einem sauberen Blatt.“ Allerdings ist ja da immer noch Mäzen Holtkötter. Dessen Unantastbarkeit – trotz alljährlicher finanzieller Turbulenzen – scheint weiterhin außer Frage. So wird Holtkötter im noch auszugliedernden Profibetrieb des neuen Vereins der Geschäftsführer dieser Spielbetriebs- GmbH sein. „Das ist meine GmbH“, stellt der Alleingesellschafter klar und findet auch noch deutliche Worte für den nörgelnden Flügelspieler Markus Hallgrimson, der sich über das angeblich zu spät überwiesene Märzgehalt beklagte: „Alberner Dummschnacker“, weiß Holtkötter. „Das war doch terminlich so abgesprochen.“

Die Zukunft der Tigers in der ersten Basketball-Bundesliga entscheidet sich indes im Mai. Dann sollen einige der rund 20 interessierten potenziellen Sponsoren endlich ihre hoch dotierten Unterschriften unter die Verträge kritzeln, um einen Saisonetat zwischen 1,3 und 1,8 Millionen Euro zu ermöglichen. Noch warten die Gönner ab. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, gibt sich Holtkötter mal wieder optimistisch.

Mike Liem

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen