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Eher brennt die BVG

Die Preiserhöhungen der Verkehrsbetriebe provozieren massive Kritik bei Politikern und Verbundpartnern

Die geplanten Preiserhöhungen für Bus, Bahn und Tram in Berlin stoßen auf breiten Widerstand. Zwar verabschiedete der Aufsichtsrat der BVG am Freitag einstimmig höhere Tarife. Verbundpartner der Region Berlin-Brandenburg, Verkehrssenator Peter Strieder (SPD) sowie PDS und Bündnis 90/Die Grünen sprachen sich aber gegen die Preiserhöhung aus.

Die Deutsche Bahn und die S-Bahn Berlin erklärten, die beschlossene Preiserhöhung sei nicht bindend. Beide Unternehmen wollen sich für gleich bleibende Tarife in diesem Jahr einsetzen. Die BVG habe keine rechtliche Möglichkeit, den Beschluss durchzusetzen.

„Das letzte Wort in Sachen BVG-Preise ist noch nicht gesprochen“, sagte auch die verkehrspolitische Sprecherin der PDS-Fraktion, Jutta Matuschek. „Die rot-rote Koalition hat sich dazu bekannt, mit politischen Mitteln darauf hinzuwirken, dass die unselige Praxis der Fahrpreissteigerungen nicht fortgeführt wird.“

Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Michael Cramer, warf dem BVG-Aufsichtsratsvorsitzenden und Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) vor, mit der geplanten Preiserhöhung die Koalitionsvereinbarungen zu brechen. Im Koalitionsvertrag hatten SPD und PDS festgeschrieben, „die Tarife dauerhaft zu reduzieren“.

Sollte sich die BVG dennoch durchsetzen, würden die Tickets vom 1. August an durchschnittlich drei Prozent mehr kosten. Ein Einzelfahrschein für Berlin würde dann 2,15 Euro kosten, fünf Cents mehr als bisher. Das Ticket für die Regionen ABC würde mit 2,60 Euro um 20 Cents teurer werden. Der Preis für die Umweltkarte würde um 1,70 Euro auf 57,70 Euro steigen. DPA

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