: Spurensuche im Ruhrgebiet
Ermittlungsergebnisse unter Verschluss. Zustand von Djerba-Opfern verbessert
KÖLN taz/dpa ■ Drei der Opfer der Explosion auf der tunesischen Insel Djerba sind auf dem Weg der Besserung. Der Zustand der 44- und 72-jährigen Männer in den Städtischen Kliniken Köln habe sich gebessert, sagte eine Kliniksprecherin. Ein 14-jähriger Junge, der mit schweren Verbrennungen im Aachener Klinikum liegt, wurde am Freitag erneut operiert. Er ist laut Angaben der Ärzte außer Lebensgefahr.
Auf Djerba wird indes weiter ermittelt. Derzeit sind sechs deutsche Ermittler „beratend“ in Tunesien im Einsatz. Die Zusammenarbeit mit den tunesischen Behörden verliefe „weiterhin professionell“, sagte BKA-Sprecher Gerhard Schlemmer zur taz. Zu möglichen Verbindungen des mutmaßlichen Attentäters Nizar Nawar ins Ruhrgebiet wollte er sich nicht äußern.
Vorige Woche waren der Mülheimer Islamist Christian G., der kurz vor dem Anschlag noch mit Nawar telefonierte, und der in Duisburger Karim M. vorläufig festgenommen worden. Laut Bundesanwaltschaft (BAW) ist der Verdacht gegen die beiden nicht ausgeräumt. „Die Ermittlungen dauern an“, sagte BAW-Sprecherin Frauke-Katrin Scheuten zur taz. „Weder bestätigen noch dementieren“ wollte sie einen Bericht der Süddeutschen Zeitung, nach dem Generalbundesanwalt Kay Nehm gegen vier Personen aus dem Duisburger Raum wegen Verdachts auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung ermitteln soll. Auch Berichte, nach denen in der Wohnung Karim M.s die frühere Hamburger Telefonnummer von Ramzi Binalshibh gefunden wurde, wollte Scheuten nicht kommentieren. Binalshibh soll die Terroranschläge in den USA mit vorbereitet haben. Nach dem 29-Jährigen wird international gefahndet. Allerdings ist unklar, ob er überhaupt noch lebt. PASCAL BEUCKER
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