: vorlauf bühne Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen
Kann es ausgerechnet in Deutschland so etwas wie einen „gewöhnlichen Abend“ geben, wo doch fast nirgends das Unbehagen am Gewöhnlichen größer ist? In der Volksbühne am Rosa-Luxemburg wird es ihn geben, weil so nämlich der erste Teil von Einar Schleefs Nietzsche-Trilogie heißt („Gewöhnlicher Abend. Messer und Gabel. Ettersberg“), die jetzt Thomas Bischoff inszeniert. Eigentlich war die Uraufführung für vergangenes Jahr am Wiener Akademie-Theater geplant und Schleef wollte seinen Helden Nietzsche selber spielen. Dann starb er und nun wird Herbert Fritsch in die Nietzsche-Rolle schlüpfen (Premiere Mittwoch). So richtig gewöhnlich wird es wahrscheinlich auch bei der zweiten Volksbühnen-Premiere zugehen, bei der es sich mal wieder um eine Pollesch-Premiere handelt: In „Erste Vorstellung“ wird Bert Neumanns Wohnbühne im Prater ab nächsten Dienstag von Wesen bevölkert, die aus John Casavetes Film „Opening Night“ stammen. Besonders gespannt darf man sein, wie sich die Intensivschauspielerin Judith Engel („Bash“) hier macht. Gewöhnlich fand man vor 20 Jahren auch die Musik der schwedischen Popgruppe Abba, bis sie dann plötzlich Kult geworden ist. Am Sonntag hat das Maxim Gorki Theater mit „Abba jetzt“ eine „unverschämte Hommage“ auf dem Programm. Wer weiter den Verbindungen von Pop-Musik und Theater nachspüren will, kann dies am Samstag in Jürgen Kuttners „Play Loud“-Veranstaltung tun, wo diesmal Thomas Ostermeier „Deep Purple in Rock“ vorstellen wird. Schließlich sei an dieser Stelle die „Bar Jeder Vernunft“ wärmstens ans Herz gelegt. Dort spielen und inszenieren die für ihren tiefsinnigen Leichtsinn viel gerühmten Geschwister Pfister ab 30. 4. die Komödie „Therapie Zwecklos“. Mit von der Partie: Meret Becker, Stefan Kurt und Marietta Rohrer.
Anregungen: vorlauf@taz.deMorgen kommt Kunst
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen