Nivea läuft wie geschmiert

Rolf Kunisch will sich nicht den Mund und die Finger verbrennen – auch wenn er in Sachen anschließender Wundbehandlung als Vorstandschef von Beiersdorf wahrscheinlich in besten Händen wäre: Doch ob und wie sich die Besitzverhältnisse bei dem Eimsbütteler Weltkonzern verändern, darüber schweigt sich Kunisch auf der Bilanzpressekonferenz von Beiersdorf aus. Seit Wochen gibt es Gerüchte, dass die Tchibo-Familie Herz, die bisher 30 Prozent des Konzerns hält, ihre Anteile aufstocken möchte. Das ginge wohl auf Kosten des bisherigen 43-Prozent-Anteils, den die Allianz-Versicherung an dem Unternehmen besitzt.

Hinter den Kulissen wird gerangelt, denn Beiersdorf ist, so weist es auch die gestrige Bilanz aus, ein hoch lohnender Fisch. Rekordergebnisse in Zeiten, in denen viele andere Unternehmen über Stellenabbau und sinkende Zahlen klagen. Kunisch dagegen gibt „die hanseatische Zurückhaltung“ auf und formuliert „vollmundig und selbstbewusst: Wir sind einzigartig und überlegen.“

Das gilt vor allem nach wie vor für die Marke Nivea, aber auch die Heftpflastermarke Hansaplast und das Pflegemittel Eucerin sind „Weltmarktprodukte“, wie Kunisch schwärmt. Und die Produkte, die sich nicht gut verkaufen, werden still und leise sterben gelassen: Es gilt Abschied zu nehmen von Doppeldusch und Nivea Baby-Care. aha