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Die Tickets sind bestellt

■ Litauischer Familie droht Abschiebung

Eigentlich waren sie in die Ausländerbehörde gekommen, um ihre Duldung zu verlängern. Stattdessen wurden Jonas Venius und seine Kinder Kristina (19) und Andi (18) aufgefordert, „sich bei Duldungsablauf zur Abschiebung am Flughafen Hamburg einzufinden“. Abschiebetermin: 15. Mai – die Tickets sind von der Behörde bereits bestellt. Vier Wochen, um aus elf Jahren Hamburg je 20 Kilo Gepäck zu machen.

„Scheiß Bürokratenpack – schiebt euch alle selber ab“ forderten am Dienstag SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern der Erich-Kästner-Gesamtschule (EKG) in Farmsen vor der Ausländerbehörde an der Amsinckstraße. Sie überreichten Norbert Mahlke, Abteilungsleiter für Rückführungsangelegenheiten, mehr als tausend Unterschriften gegen die Abschiebung. Kristina besucht derzeit die gymnasiale Oberstufe der EKG, Andi befindet sich mitten in den Prüfungen für den Realschulabschluss.

„Auch die Menschlichkeit spielt sich in einem gewissen gesetzlichen Rahmen ab“, lautete die hilflose Reaktion von Behördensprecher Carsten Smekal auf den binnen 24 Stunden organisierten Protest.

Für Smekal ist die Rechtslage eindeutig. Zwischen 1991 und 1997 wurden zwei Asylanträge von Jonas Venius abgelehnt. Immerhin wurde der Familie bereits zugesichert, dass sie noch bis zum Ende des Schuljahres in Hamburg bleiben darf. Silke Schlichting

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