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BMW Baby Racer II

So macht man Familienpolitik: Die Zeitschrift „P wie … Papi“ für den Vater in dir entdeckt das Kind als Funfaktor

Endlich: Familienpolitik ist zur Chefsache erklärt worden, PolitikerInnen haben die Väter entdeckt. Jetzt gilt es nur noch, die Männer selbst vom Reiz gefüllter Windeln zu überzeugen. Lernen können Schröder und Co dabei von einem Blatt, das in weiser Voraussicht schon vor dem Wahlkampf herausgekommen ist: P wie … Papi! Die Dinge des Lebens werden für Männer erst dann interessant, wenn sie den Body stylen, piepen, blinken oder in Tabellen zu erfassen sind.

Gleiches gilt für den Nachwuchs: Keine langweilige Brutpflege, sondern Sport („Babyschwimmen – viel Spaß für Vater und Kind“), Finanzen („Mit 30 Millionär! Sparpläne für das Neugeborene“) und natürlich Autos: Beim „Experten-Test: Rutschautos“ liegt der BIG-BOBBY-CAR („Schneller Rutscher mit guter Sitzmulde“) mit sechs Bennys vorne, gefolgt vom BMW Baby Racer II mit fünf Bennys, der „nur einen Abschlepphaken vorn“ hat. Ein besonderes Prädikat ist „Hightech im Kinderzimmer“: unabdingbar gerade für Neugeborene das Bauernhof- Tier-Mobile mit Fernsteuerung. Auch der CD-Player mit Mikrofonfunktion, mit dem „das Kind seine eigene Stimme verstärken kann“, dürfte in jedem Haushalt Freunde finden.

Die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift zeigt: Vatersein ist ziemlich easy – solange das Equipment stimmt. Statt für den Nachwuchs Opfer bringen zu müssen, gibt es hier sogar Prämien: „Und gerade da, wo eine Videokamera noch nicht zum Haushalt gehört, ist der Nachwuchs das beste Argument für eine Neuanschaffung.“ So muss man das machen, wenn man die Männer gewinnen will! Keine hohlen Floskeln zur Familie, keine Vätergruppen, sondern „Feng Shui im Kinderzimmer“ und „wichtige Fachausdrücke zum Thema Pneumokokken“.

ANNETTE KLINKHARDT

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