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neue filme Im toten Winkel – Hitlers Sekretärin

Österreich 2002, Regie: André Heller und Othmar Schmiderer; 90 Min.

Traudl Junge ist eine große Erzählerin, sie wirkt wie eine Schauspielerin, die ihre Geschichte erzählt. Die ehemalige Privatsekretärin Adolf Hitlers schildert klar, wach und ohne Pathos ihr Leben. Von 1943 bis 1945 arbeitete Junge, geborene Humps, für Hitler. In der Partei war sie nicht. Nach dem Krieg wurde sie im Zuge der Entnazifizierung als „jugendliche Mitläuferin“ eingestuft. 1947 schrieb sie ihre Erinnerungen auf, die in den Achtzigerjahren von der Journalistin Melissa Müller veröffentlicht wurden.

In dem Dokumentarfilm „Im toten Winkel“ von André Heller und Othmar Schmiderer redet Traudl Junge, redet und redet neunzig Minuten lang, und die Kamera bleibt die ganze Zeit auf ihrem Gesicht und Oberkörper haften. Es geht nicht um Entschuldigung, sondern um ein Sichfreisprechen von der eigenen Geschichte, um das Loslassenkönnen. Es geht nur vermittelt um Hitler, Göring oder Himmler. Um das Vertrauen der alten Dame zu gewinnen, reduzierten Heller und Schmiderer ihre Ausrüstung auf ein Minimum, drehten ohne Licht und mit einer kleinen Digitalkamera. Später ließen sie in Hellers italienischer Villa Traudl Junge das siebenstündige Material sichten und gaben ihr die Möglichkeit, sich selbst zu korrigieren. Und sie kommt in dieser Art der Selbstbetrachtung ein Stück mehr zu sich selbst. Entstanden ist dabei ein berührendes und packendes Filmporträt.

Babylon, Broadway, Eiszeit, International, FaF, Hackesche Höfe

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