piwik no script img

Kostenbewusst zum Störfall

Atomaufsicht Baden-Württemberg: Pannenserie im AKW Philippsburg wegen Sparkurs

PHILIPPSBURG dpa ■ Die Pannenserie im Atomkraftwerk Philippsburg ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass die Betreiber Kosten sparen wollten. Dies erklärte Klaus Kändler vom zuständigen Referat im Stuttgarter Umweltministerium am Dienstag vor dem Untersuchungsausschuss des Landtags. Die Energie Baden-Württemberg (EnBW) wies diesen Vorwurf zurück. Indes teilte EnBW mit, dass es am 25. April erneut eine Panne der Kategorie N (Normalmeldung) gegeben habe. Es war bereits die dritte Panne innerhalb von zweieinhalb Wochen. Die EnBW hatte nach den Worten von Kändler in den vergangenen Jahren die Handhabung beim Befüllen der Kühlbehälter mit Borsäure verändert. „Man kann nicht leugnen, dass dabei Kosten eine Rolle gespielt haben können“, sagte er. Dem widersprach vor dem Ausschuss der ehemalige Leiter des Blocks II in Philippsburg, Gerd Bassing. Er sagte: „Meines Wissens gab bei es dabei keinen wirtschaftlichen Druck.“ Im August 2001 war bei einer Revision in Block II des Kraftwerks reines Wasser ohne Borsäure in die Flutbehälter gefüllt worden. Dies wurde vom Personal zunächst nicht bemerkt. Im Oktober 2001 wurde bekannt, dass der Reaktor jahrelang nach Revisionen angefahren worden war, bevor genug Kühlwasser im System war. Auf Anweisung von Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) war Block II am 8. Oktober vom Netz genommen worden. Bei der Panne am letzten Donnerstag musste ein gebrochener Schalter an der Zwischenkühlpumpe des Reaktorblocks II ausgetauscht werden, teilte EnBW mit.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen