unterm strich:
Stichwort Gewaltfantasien: Der Hollywood-Schauspieler John Malkovich („Gefährliche Liebschaften“) hat mit flapsigen Bemerkungen in Großbritannien für leichte Irritationen gesorgt. Bei einem Auftritt vor Studenten in Cambridge hatte Malkovich auf die Frage, mit wem er gerne Kräfte messen würde, erklärt, zwei Personen würde er gerne erschießen: den schottischen Labour-Abgeordneten George Galloway sowie den Nahost-Korrespondenten des Independent, Robert Fisk. Der Hintergrund dafür dürfte deren Haltung zum Nahostkonflikt sein: In England ist der Politiker George Galloway vor allem als Kritiker der US-Außenpolitik bekannt. Wiederholt hat er sich strikt gegen Interventionen in Afghanistan und dem Irak ausgesprochen und damit gegen den Labour-Vorsitzenden Tony Blair Position bezogen. Im Hinblick auf die Militäroffensive der israelischen Armee in den Palästinensergebieten hatte Galloway kürzlich gar einen Boykott israelischer Waren gefordert. Auf die Äußerungen des Schauspielers reagierte er zunächst nur erstaunt, schloss aber juristische Schritte nicht aus: „Falls es ein Witz gewesen sein sollte, dann war er nicht besonders witzig.“
Aus der Versenkung aufgetaucht ist mal wieder Udo Lindenberg, dessen Musikrevue „Atlantic Affairs“ am Sonntag in Bremerhaven Premiere feierte. Für die Musik hat sich Lindenberg bei deutschen Emigranten bedient, die in den 30er-Jahren vor den Nationalsozialisten nach Amerika geflohen waren: Texte und Lieder von Brecht, Hollaender, Weill präsentiert sein Musical in, wie es heißt, „moderner Verpackung“, also versetzt mit HipHop, Rock und Pop, und gewinnen konnte der 54-Jährige Kollegen wie Die Prinzen oder Tim Fischer. Im Herbst soll die Revue auf Tournee gehen.
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