: Post für Klaus Wowereit
Evangelische Kita-Träger protestieren gegen Sparetat: Geplante Kürzungen „treffen das Mark der Einrichtungen“
Die geplanten Sparmaßnahmen bei Kitas und Horten sind erneut auf Protest von evangelischen Trägern gestoßen. In einem offenen Brief an den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) fordert der Verband der Kirchenkreise Pankow, Tempelhof, Wedding und Weißensee den Senat auf, von den Kürzungen abzusehen. „Wir sind fest davon überzeugt, dass bereits in naher Zukunft die geplanten Einsparungen zu vielfach höheren sozialen Folgekosten führen werden, die weder wünschenswert noch finanzierbar wären“, heißt es in dem Schreiben.
Der Verband vertritt die evangelischen Kindertagesstätten in den vier Kirchenkreisen mit insgesamt 1.531 Plätzen. Die beabsichtige Kürzung des Leitungsanteils um fast 40 Prozent treffe „das Mark“ der Einrichtungen, heißt es in dem Schreiben. Kita-Leiterinnen stünden bei gleich bleibenden Aufgaben künftig wöchentlich weniger als zehn Stunden für Elterngespräche und administrative Tätigkeiten zur Verfügung. Zudem sei die Verschlechterung des Personalschlüssels im Hortbereich mit einer Erzieherin für 22 Kinder ein Maßnahme, die sich direkt gegen die Familien richte. Urlaub, Fortbildung und Ähnliches würden ganz überwiegend zu Situationen führen, in der eine Erzieherin dann mit 44 Kindern arbeiten müsse. Ferner müssten Personal gekürzt, Öffnungszeiten reduziert und außerschulische Angebote während Ferienzeiten verringert werden. EPD
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