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lokalkoloratur

In dieser Stadt sind SeniorInnen noch willkommen. Ein Alten-freundliches Klima hat Hamburg immer schon ausgezeichnet. So ein Ruf dringt auch in andere Länder, an die Ohren von Menschen, die wissen: In ihrer Heimat gilt man als Abfall der Gesellschaft, wenn man alt ist. Weggeworfen, nicht mehr dynamisch, schwer vermittelbar, unflexibel – man kennt diese menschenverachtende Terminologie. Man ist nicht mehr fähig, was anderes zu machen, als man in den letzten 40 Jahren gemacht hat. Man kann sich nicht mehr auf neues einstellen, auf Britney Spears oder Shakira. Man ist damals in der vor-industriellen Zeit angefangen, seinen beruf auszuüben, und jetzt? Diese jungen Schnösel lachen nur noch über einen. Wie anders ist es in Hamburg: Dort ist im Augustinum immer noch ein Plätzchen frei. pflegen und wohnen würde sich ebenfalls rührend kümmern, man könnte in der Rentnerband noch ein bisschen mitspielen, und wenn es Kaffee und Kuchen mit Elbblick gibt, kann der Senior befriedigt aufatmen: I get Satisfaction. Mick Jagger und seine Jungs wollen auf ihrer Welttournee im kommenden Sommer deswegen extra auch Hamburg ansteuern: Willkommen im Paradies der Geriaten. AHA

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